Dynamo muss sich für Sieg nicht verstecken: SGD zeigt alles, was es in einem Derby benötigt

Dresden - "Warum soll ich mich vorab damit beschäftigen, ob wir Samstag ein Spiel nicht gewinnen?", fragte Dynamo Dresdens Coach Thomas Stamm (41) ein wenig trotzig vor dem Sachsenderby gegen Erzgebirge Aue - und behielt recht.

Die Dynamos feierten zusammen mit ihren Fans den ersten Sieg des Jahres. Dass es der im Sachsenderby war, passte natürlich auch.
Die Dynamos feierten zusammen mit ihren Fans den ersten Sieg des Jahres. Dass es der im Sachsenderby war, passte natürlich auch.  © Lutz Hentschel

Die Frage, was ein drittes siegloses Spiel hintereinander - und das zweite Derby in Folge - für die Stimmung im Umfeld bedeuten würde, mag berechtigt sein, doch nach dem 2:1 (1:1)-Erfolg der Dresdner gegen den ungeliebten sächsischen Rivalen war sie überflüssig.

Denn nach dem ersten Sieg des Jahres, der nach dem Cottbuser Remis in Aachen auch Punktgleichheit mit dem Tabellenführer bedeutet, war die Stimmung im mit 31.858 besetzten Rudolf-Harbig-Stadion (Saisonrekord!) bestens. Zumindest bei den über 28.000, die es nicht mit dem FC Erzgebirge hielten.

Schon in den etwas mehr als 90 Minuten zuvor feuerten beide Fanlager auf den Rängen ein Feuerwerk ab - ganz ohne Feuerwerk auf den Rängen. Das war erfrischend anzusehen und zu hören, ebenso wie das, was die SGD in den ersten Minuten da auf dem Platz abbrannte.

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Christoph Daferners schönes Führungstor nach 90 Sekunden, und ebenfalls schöner Vorarbeit von Dominik Kother, versprach so einiges. "Ich bin mit den ersten 45 Minuten sehr zufrieden gewesen, auch wenn ich mir gewünscht hätte, mit einer Führung in die Pause zu gehen", gab Stamm zu.

Doch weil seine Abwehr sowie Keeper Tim Schreiber beim Ausgleich von Omar Sijaric patzten und Daferner auch noch vom Elfmeterpunkt scheiterte, blieb der Wunsch unerfüllt.

Dynamo Dredens Coach Thomas Stamm sah bei seinem Team alles, was man für ein Derby benötigt

Dynamos Coach Thomas Stamm (41) sah bei seinen Jungs alle Derby-Tugenden.
Dynamos Coach Thomas Stamm (41) sah bei seinen Jungs alle Derby-Tugenden.  © Lutz Hentschel

Die SGD präsentierte sich trotzdem deutlich griffiger als in den beiden Wochen zuvor.

Das Siegtor von Kother in Halbzeit zwei war verdient, denn es war auch Ausdruck des Willens, den alle Mannen in Schwarz-Gelb an den Tag legten.

"Wir müssen uns für die drei Punkte nicht verstecken", machte Stamm klar. "Denn ich finde, wir haben das, was man in einem Derby braucht, Zweikämpfe, Leidenschaft und zweite Bälle sichern, gefühlt über 90 Minuten auf unserer Seite gehabt. Außer vielleicht die letzten zehn Minuten nicht immer."

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Hätte, wäre und wenn spielt damit keine Rolle mehr, denn der Fehlstart nach der Winterpause löste sich dank des emotional so wichtigen Derbysiegs in Luft auf. Zwei Punkte weniger als nach den ersten drei Spielen in der Hinrunde hat Dynamo nun geholt. Am Samstag in Aspach gegen Kellerkind VfB Stuttgart II. können die nächsten drei her.

Stamm geht auf alle Fälle weiterhin "mit voller Überzeugung vorweg".

Titelfoto: Lutz Hentschel

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