Dynamo-Motto zum Pokal-Kracher: Warum Coach Stamm nicht Gelb tragen darf
Dresden - Als Losfee Sonja Greinacher, 3x3-Basketball-Olympiasiegerin, am 1. September die 2. Runde im DFB-Pokal ausloste, war die Ausgangslage eine andere. Dresden war nach drei Siegen Dritter und obenauf, Gegner Darmstadt nach vier Niederlagen am Boden. Damals lautete der Tenor im Dynamo-Lager "schaffen wir". Finanziell wäre das auch durchaus reizvoll.
Dynamo hatte zuletzt eine Durststrecke erlebt, konnte die Talfahrt erst mit dem 2:1-Sieg gegen Hannovers Zweite bremsen. Seit beim SVD Florian Kohfeldt den glücklosen Torsten Lieberknecht abgelöst hat, haben sie die Lilien stabilisiert und in sechs Partien neun Punkte (zwei Siege, drei Remis) geholt.
Es kommt am morgigen Mittwoch also ein gefestigter Zweitligist. Dennoch: Dynamo hat in Runde eins gegen Zweitliga-Spitzenreiter Düsseldorf (2:0) gezeigt, was es drauf hat.
Zudem winkt das große Geld. Das Antrittsgeld für den DFB-Pokal betrug 209.453 Euro. Für das Erreichen der zweiten Runde verdoppelte der Verband den Ertrag: 418.906 Euro, macht jetzt schon in Summe 629.359 Euro, die Dynamo eingespielt hat. Dazu kommen die geteilten Zuschauereinnahmen.
Sollte Dresden am Mittwochabend siegen, schüttet der DFB fürs Achtelfinale 837.813 Euro aus. Runde 1,5 Millionen hätte der Verein dann eingespielt. In der Runde der Letzten 16, die am 3./4. Dezember ausgetragen wird, hätte Dynamo als Drittligist erneut Heimrecht. Es ist ein Honigtopf!
"Alle in Gelb" zum DFB-Pokalspiel gegen Darmstadt, nur nicht Dynamo-Chefcoach Thomas Stamm
"Das wäre die Kirsche auf der Sahnetorte, wenn der Verein auch davon profitieren würde", sagte Trainer Thomas Stamm am heutigen Dienstag zur Pressekonferenz vor dem Spiel: "In erster Linie freuen wir uns auf ein sehr emotionales Spiel. Das Geld steht nicht im Vordergrund, weder bei den Spielern, noch bei den Leuten drumherum. Es wissen alle, dass sich nicht nur die Mannschaft in den Vordergrund spielen kann, sondern dass auch Geld in die Kassen gespült werden kann."
Es lohnt sich am morgigen Mittwoch also auf alle Fälle, Gas zu geben und die Lilien zu knicken. Die Fans werden da sein, das Stadion ist ausverkauft. Das Motto lautet: "Alle in Gelb". Einer darf aber nicht in dieser Farbe in Erscheinung treten: Trainer Stamm. Das verhindern die DFB-Regularien.
"Nein, mir ist das verboten. Ich darf nicht die gleiche Farbe tragen wie die Spieler", so der 41-Jährige. Da Dynamo in Gelb spielen wird, muss er einen anders farbigen Kleidungsstück tragen. "Zumindest während der Partie, davor und danach darf ich", so Stamm.
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