Dynamo-Motto: "Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist"

Dresden - In jeder Niederlage, jedem Tief, jedem negativen Erlebnis steckt etwas Positives. Bei Dynamo Dresden ist es nun so, dass keiner mehr auch nur irgendetwas von den beiden Relegationsduellen gegen Kaiserslautern erwartet. Dresden kann sich und seine Fans im Grunde nur noch selbst überraschen. Kapitän Tim Knipping (29) versucht ebenfalls, Fakten zu finden, die aufbauend wirken können. Viele sind es nicht.

Dynamo-Kapitän Tim Knipping (29, 2.v.r.) war nach der Partie gegen Aue sichtlich bedient.
Dynamo-Kapitän Tim Knipping (29, 2.v.r.) war nach der Partie gegen Aue sichtlich bedient.  © Lutz Hentschel

"Es hat sich keiner verletzt, keiner ist gesperrt. Wir können mit der kompletten Garde am Freitag nach Kaiserslautern fahren", sagte er nach der deprimierenden 0:1-Niederlage gegen den FC Erzgebirge Aue.

Viel mehr fiel aber auch ihm im ersten Moment nicht ein, was als Mutmacher herhalten könnte. Er mit seiner Abwehr hat gegen den Absteiger die Null nicht halten können, die Auer Schießbude (72 Gegentore) hielt fast schon mühelos stand.

Trotz einiger guter Angriffe wurde es FCE-Keeper Philipp Klewin (28) nur durch die Hitze warm.

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Aber einen Punkt fand Knipping dann doch noch. Einen, der sogar ganz wichtig werden kann. Er verfährt nach dem Motto von Walzerkönig Johann Strauß.

"Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist." Heißt: Reset-Knopf finden, es geht von vorn los.

"Es ist scheißegal, wie das Spiel ausging. Das muss man leider so sagen. Klar, wir wollten die Partie gewinnen, weil wir wissen, was das den Menschen hier bedeutet. Aber: Die zwei Spiele gegen Lautern zählen. Alles andere müssen wir jetzt hintendran lassen."

Die Fans von Dynamo Dresden sollen auf dem Betzenberg mithelfen

"Alle in Gelb zum Klassenerhalt!" Die Dynamo-Fans werden ihre Mannschaft auch in der Relegation nach Kräften unterstützen.
"Alle in Gelb zum Klassenerhalt!" Die Dynamo-Fans werden ihre Mannschaft auch in der Relegation nach Kräften unterstützen.  © Lutz Hentschel

Leute aus der Fanszene haben nach dem Abpfiff mit den Spielern gesprochen. Aus dem K-Block kamen zwar zunächst Pfiffe, dann aber auch Aufmunterung - und das trotz der miesen Rückrunde.

Da gab es schon ganz andere Situationen. Aber auch die Fans haben das Gespür, das Draufhauen das Gegenteil bewirken wird.

"Das ist extrem wichtig", so der Kapitän. "Jeder Einzelne geht wütend und enttäuscht nach Hause. Das geht mir nicht anders. Ich könnte auch kotzen. Aber sie stehen hinter uns, muntern uns auf. Das ist wichtig. Wir können es nur zusammen schaffen. Deshalb war das ein gutes Zeichen von der Fanszene."

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Die wird mit auf den Betzenberg kommen. 4800 Tickets gingen an den Dynamo-Anhang. Er wird da sein. Nun müssen es die Profis auch gegen Lautern.

Vielleicht auch ein positiver Fakt für die SGD: Der 1. FCK hat durch drei Niederlagen in Folge zum Abschluss den direkten Aufstieg vergurkt. Muss man auch erst einmal wegstecken.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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