Dynamo meldet sich mit Torfestival zurück: "Den Frust von der Seele geschossen!"
Dresden - Oft genug in diesem Jahr wurde Dynamo Dresdens Offensive - mitunter auch zu Recht - kritisiert. Gegen Lübeck aber hat sie gezeigt, was sie zu leisten imstande ist.
Sieben Tore in 90 Minuten sind ein Statement, die SGD ist endlich wieder da und hat rechtzeitig vor dem Sachsenderby gegen Erzgebirge Aue eindrucksvoll zurück in die Spur gefunden.
"Wir haben viele Bälle in den Strafraum gespielt, viele Abschlüsse gehabt, da wird auch mal einer abgefälscht. Die letzten Wochen lief das eher gegen uns, dieses Mal haben wir das erzwungen", befand Coach Markus Anfang (49) nach dem verdienten 7:2 (4:1)-Erfolg gegen den VfB Lübeck.
"Es war schon ordentlich Druck auf dem Kessel. So muss eine Mannschaft zurückkommen", freute sich Stefan Kutschke (35). "Aufwand und Ertrag standen im richtigen Verhältnis. Auch, dass wir so viele unterschiedliche Torschützen hatten, ist schön."
Dynamos Kapitän traf selbst "nur" einmal auf Flanke von Jakob Lemmer (23). Doch er holte auch die Rote Karte gegen Lübecks Jannik Löhden (34) in der 40. Minute raus.
Nach dem Spiel klopfte Dresdens Stürmer an die Schiedsrichter-Kabine. "Ich werde ihm sagen, dass es keine Rote Karte ist. Das soll er vermerken. Dieser Tritt ist nicht ausschlaggebend für eine Rote Karte", gab Kutschke wenige Minuten zuvor bei Magenta Sport zu.
Dynamo Dresdens Jakob Lemmer: "Wir können Tore machen und das wollen wir die nächsten Spiele auch"
Am Sieg hätte die Karte nichts geändert, an der Höhe sicherlich. Doch auch da stand es bereits 4:1 für äußerst effektive Dresdner. Ein direkter Freistoß von Luca Herrmann (24), ein Eigentor von Lübecks Tommy Grupe (31) sowie jeweils zwei Treffer von Niklas Hauptmann (27) und Jakob Lemmer sorgten für den höchsten Sieg seit dem 7:1 vom 4. Februar 2023 gegen den Halleschen FC.
"Wir haben uns den Frust von der Seele geschossen und endlich auch die Tore gemacht", freute sich Jakob Lemmer, der mit zwei Toren und einer Vorlage zusammen mit Hauptmann zu den Matchwinnern zählte.
"Symptomatisch irgendwie. Wir haben schon bessere Spiele gemacht und die irgendwie noch verloren. Wir haben das Glück erzwungen", befand dagegen "Haupe".
Nur die zwei Gegentore durch Bruder Marius Hauptmann (24) und Aaron Herzog (26) störten alle Beteiligten dann doch.
Am Ende aber egal, denn mit sieben Toren scheint der Offensiv-Knoten endgültig geplatzt! Lemmer: "Heute sah das schon so aus. Wir können Tore machen und das wollen wir die nächsten Spiele auch."
Titelfoto: Montage: Lutz Hentschel (2)