Dynamo macht knappe Million Gewinn, aber 2022/23 drohen hohe Verluste

Dresden - Dynamo geht es finanziell erstaunlich gut, was am hohen Eigenkapital und an einem satten Gewinn liegt.

Jürgen Wehlend (57) wird am Samstag zur Mitgliederversammlung die Zahlen detailliert vorstellen.
Jürgen Wehlend (57) wird am Samstag zur Mitgliederversammlung die Zahlen detailliert vorstellen.  © Lutz Hentschel

Trotzdem rechnet der Verein in der laufenden Saison mit einem Minus von bis zu 4,5 Millionen Euro. Knapp sechs Millionen Euro stattliche Coronahilfe und 2,2 Millionen aus den Verkäufen von Ransford Königsdörffer (21, HSV) und Christoph Daferner (24, Nürnberg) versüßen die Bilanz.

Der Großteil der Zahlen geht aus dem Geschäftsbericht für die Saison 2021/22 des Vereins hervor. Die Zahlen werden am Samstag zur Mitgliederversammlung vom kaufmännischen Geschäftsführer Jürgen Wehlend (57) vorgestellt.

Dynamo hatte in jener Saison einen Umsatz von 31,047 Millionen Euro zu verzeichnen. Abzüglich aller Steuern und Abschreibungen blieb ein Gewinn von 935.000 Euro. Das Eigenkapital stieg um eben jene 935.000 Euro auf 10,7 Millionen Euro an.

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"Aufgrund der für einen Drittligisten sehr guten Eigenkapital- und Liquiditätslage sieht sich Dynamo Dresden in der wirtschaftlichen Lage, nach dem Abstieg in die 3. Liga durch die Aufstellung eines wettbewerbsfähigen Kaders und die Investition in das Trainerteam, um den direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga mitzuspielen", schreibt Jürgen Wehlend (57). Sportlich wird der teure Kader dem aber noch nicht gerecht.

Corona-Hilfen enorm wichtig für Dynamo Dresden

Der Verkauf von Christoph Daferner (24, l.) und Ransford Königsdörffer (21) brachte Geld in Dynamos Kasse.
Der Verkauf von Christoph Daferner (24, l.) und Ransford Königsdörffer (21) brachte Geld in Dynamos Kasse.  © Montage: PICTURE POINT / Gabor Krieg (2)

Der erneute Abstieg wird allerdings tiefe Spuren hinterlassen. Dynamo rechnet mit einem Umsatzverlust von 20 Prozent. Hauptgrund ist das geringere TV-Geld gegenüber der abgelaufenen Saison in Höhe von 8,8 Millionen Euro.

Die Geschäftsführung geht derzeit für das laufende Geschäftsjahr 2022/2023 von einem Jahresfehlbetrag von 3 bis 4,5 Millionen Euro aus", so Wehlend. Er weist darauf hin, dass die Liquidität zu keiner Zeit in Gefahr ist. Die SGD ist also "flüssig".

Im Gegenzug will er Einnahmen im Sponsoring, Merchandising und bei den Zuschauern steigern. "Darüber hinaus bedarf es der Installation eines Controlling-Systems", so Wehlend, um sämtliche Kosten im Augen zu behalten.

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Kommt es in dieser Saison zu einem Verlust von 4,5 Millionen Euro, würde das Eigenkapital auf 6,2 Millionen sinken. Das zeigt auch, wie wichtig die Coronahilfen aus der Saison 2020/21 waren. Für die abgelaufene Saison könnten weitere 2,79 Millionen Euro folgen.

Die Anträge wurden gestellt, aber noch nicht bewilligt. Die 2,2 Millionen Euro aus den Verkäufen von Königsdörffer und Daferner hübschen die Zahlen zusätzlich auf.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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