Dynamo-Profi Heise geht hohes Risiko: "Ich werde mein Spiel nicht verändern"
München - "Wir wollen Fußball spielen", erklärte Philip Heise nach dem 3:2-Erfolg von Dynamo Dresden am gestrigen Samstag beim TSV 1860 München.
Das hätte auf tiefem und durchnässtem Geläuf mächtig schiefgehen können. Zumindest wurde es nur mit einem Gegentor bestraft.
"Fußball besteht nicht nur aus langen Bällen. Trotzdem dürfen wir nicht den Kopf verlieren. Ich hätte Lars Bünning noch einmal anspielen müssen, er ihn dann rausschlagen. Ich habe mich für die fußballerische Variante entschieden. Da war in der Sekunde der Fehler. Wir wollen uns aber nicht durch lange Bälle definieren", stellte Heise seinen Patzer zum zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer der Löwen zum 1:1 in der 39. Minute durch Tunay Deniz klar.
Dynamos Außenverteidiger war am Ende der Dumme bei zu viel Klein-Klein am eigenen Strafraum.
Seinen Rückpass fälschte Fabian Schubert vor die Füße von Deniz ab, der ins leere Tore einnetzte. Er, Keeper Tim Schreiber und Bünning schoben sich zuvor bedrängt den Ball an der rechten Strafraumkante zu.
Statt den Ball einfach lang zu schlagen, wollten Dynamos Kicker die Situation spielerisch lösen, was mächtig in die Hose ging.
"Ich wollte Tim anspielen. In der Kabine habe ich schon gesagt, unglaublich! Ich spiele 29-Mal hinten raus. Klar, mit einem gewissen Risiko, einmal geht es dann in die Hose. Dass der Ball genau zu ihm prallt, ist Pech. Aber ich werde mein Spiel nicht verändern", stellte Heise klar.
Patzer gegen 1860 München! Dynamo-Keeper Tim Schreiber gesteht Fehler ein
Schreiber unterstützte ihn dabei und nimmt die Schuld auf sich: "Wir wollen auch unter hohem Druck Lösungen finden. Da haben wir es ein Stück zu viel gemacht. Ich kann den schon eher schlagen und hätte den nicht unbedingt auf Lars spielen müssen. Das waren auch sehr schwere Bedingungen, vor allem lange Bälle waren schwer zu schlagen."
Auch beim zweiten Gegentor durch Julian Guttau (71.) sah Schreiber nicht zu 100 Prozent sicher aus.
Es wirkte so, als kam er nicht mit der letzten Entschlossenheit aus seinem Tor, um Patrick Hobsch zu stoppen, war dann natürlich bei dessen Hereingabe nicht auf seinem Posten.
"Wenn er schießt, bin ich da. Er läuft vorbei in Richtung Grundlinie, eigentlich habe ich ihn von der Gefahr weggedrängt. Der Ball war sehr unglücklich, dass er gegen die Laufrichtung kommt. Ich schaue es mir trotzdem an. Es wird noch einige Dinge geben, die man besser machen kann", so Schreiber.
Letztlich war keiner der Akteure allein an den zwei Gegentoren schuld. Sie waren aber unnötig und machten einen angeschlagenen Gegner wieder stark. In einer Woche gegen Hansa Rostock sollte man die vermeiden.
Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag