Dynamo-Keeper macht klar: Spieler, die mit Druck nicht umgehen können, passen nicht zur SGD!
Dresden - Tim Schreiber (22) ist mental extrem gefestigt, arbeitet seit Jahren mit Psychologen zusammen und wusste vor der Unterschrift bei Dynamo Dresden ganz genau, was auf ihn zukommt. Im Gerede um die Erwartungshaltung in Elbflorenz hat er eine ganz klare Meinung: "Wenn Du nicht mit dem Druck umgehen kannst, dann bist Du halt einfach kein Spieler, der zu diesem Verein passt", so der Keeper.
Am Dienstag sprach er im "4zu3 - der 3. Liga Podcast" nicht nur über dieses Thema, sondern auch über den Ost-Kracher bei Energie Cottbus und das bevorstehende Sachsenderby gegen Erzgebirge Aue.
Passend zum Druck-Thema ist er überzeugt davon, dass dieser keinesfalls ein Grund für den verpassten Sieg in der Lausitz war, vielmehr hätte dem Team die Intensität gefehlt. So ähnlich sprach es auch Trainer Thomas Stamm (41) direkt nach der Partie an, der fehlende Frische festgestellt hatte.
"Wir haben uns ein paar Dinge einfach angeschaut, die haben wir auch besprochen", verrät Schreiber und blickt voraus: "Wir müssen schon noch einige Dinge jetzt verbessern. Wir müssen es ein bisschen mehr annehmen als gegen Energie Cottbus. Ich denke, da war auf jeden Fall mehr drin von der Intensität."
Seine Vorfreude auf den Klassiker am Samstag im eigenen Stadion könnte größer nicht sein. "Es wird auf jeden Fall ein hitziges Spiel werden. Ich persönlich finde solche Spiele immer am geilsten, wenn es dann ausverkauft ist, wenn so eine Derby-Stimmung in den nächsten Tagen jetzt einfach kommt", kribbelt es bei dem Schnapper schon.
Dynamo Dresden trainierte vor dem Cottbus-Kracher nur auf Kunstrasen und hatte vielleicht Anpassungsprobleme
Zurückblicken will Tim Schreiber deshalb auch eigentlich nicht mehr, dennoch lieferte er im Podcast einen interessanten Aspekt, der zwar nicht der alleinige Grund für das Unentschieden in Cottbus war, aber dennoch nicht außer Acht zu lassen ist.
"Ich kann jetzt von meiner Sicht aus sprechen, bei mir war es so, dass ich Probleme hatte, von Kunstrasen auf normalen Rasen umzustellen. Wir haben die ganze Woche lang auf Kunstrasen trainiert", erklärte er.
Bei den aktuellen Temperaturen dürfte das diese Woche zumindest kein Thema mehr sein, auch wenn in ein, zwei Nächten Frost erwartet wird.
Frostig ist es an der Tabellenspitze keinenfalls, dort sind die Teams alle eng beieinander. "Es ist auf jeden Fall jetzt kuschelig oben. Als Außenstehender ist es extrem spannend. Klar, aus den ersten zwei Spielen haben wir jetzt nur einen Punkt geholt. Trotzdem denke ich nicht, dass wir uns da jetzt richtig reinfressen sollten", bleibt der Torhüter trotzdem cool.
Dynamo Dresden: Tim Schreiber kann die Sehnsucht der Fans nach der 2. Bundesliga verstehen
Die Sehnsucht, aber auch die Angst der Fans kann er auf jeden Fall nachvollziehen. "Klar, vielleicht haben einige Fans diese Angst, aber am Ende kann ich nur sprechen, wie das Gefühl hier intern ist und da ist alles normal", macht er klar, und hat Verständnis für die Gefühle der Anhänger:
"Es ist schon lange her, dass der Verein in der zweiten Liga gespielt hat, meine persönliche Meinung ist, dass der Verein einfach nicht in die 3. Liga gehört. Rein auch von der Wucht her, von den Fans, von der Infrastruktur her, ist es auf jeden Fall ein Verein, der mehr verdient hätte", ist Schreiber klar.
Nicht nur deshalb möchte er mit seinem Team am Samstag Revanche für die 0:2-Hinspielniederlage nehmen und das Gerede von einer möglichen schlechten Rückrunde endlich im Keim ersticken.
Titelfoto: Lutz Hentschel