Dynamo-Keeper Kevin Broll: "Der ein oder andere muss mal wachgerüttelt werden"!

Dresden - Kevin Broll (26) war noch nie ein Mann der leisen Töne. Doch ausgerechnet in der Halbzeitpause beim 2:2 bei Fortuna Düsseldorf, als es in der Kabine richtig laut wurde, blieb Dynamo Dresdens Keeper ruhig. Warum das so war und wie er mit der aktuellen Situation umgeht, darüber sprach er Anfang der Woche.

Oft genug in dieser Saison ist Kevin Broll (26, M.) - wie hier gegen Holstein Kiel - die letzte Rettung.
Oft genug in dieser Saison ist Kevin Broll (26, M.) - wie hier gegen Holstein Kiel - die letzte Rettung.  © Lutz Hentschel

Das sagte Broll zur Stimmung in der Kabine während der Halbzeitpause...

Die anderen Jungs haben da ihren Job gemacht. Ich habe mir das angehört, Emotionen müssen in der Kabine mal raus. Der ein oder andere muss auch mal wachgerüttelt werden.

Da müssen wir alle Manns genug sein und auch mal drüber stehen, wenn einer mal ein bisschen sauer wird. Die, die oben stehen, sind auch unzufrieden, wenn es mal nicht gut läuft. Bei uns lief es überhaupt nicht, von daher war das auch in Ordnung.

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Warum es bei Dynamo nie über 90 Minuten passt...

Das kann ich mir nicht erklären. Da müsste man mal die Jungs fragen, woran es liegt. Da müssen wir die Köpfe noch mal zusammenstecken und uns auf Regensburg vorbereiten. Am Sonnabend muss man alles ausblenden, was schiefgelaufen ist. Es zählt nur das Spiel, alles andere ist egal.

Dynamo Dresdens Keeper Kevin Broll setzt auf "Scheiß-egal-Mentalität" ohne "Harakiri"

Manchmal könntest du dich auf den Kopf stellen... Kevin Broll (26) ist ein spezieller Typ, nicht nur, weil er gern mal Klartext spricht.
Manchmal könntest du dich auf den Kopf stellen... Kevin Broll (26) ist ein spezieller Typ, nicht nur, weil er gern mal Klartext spricht.  © Lutz Hentschel

Über seinen Blick auf die Tabelle...

Der ist so, wie die aussieht. Da ändert sich nichts. Wir wissen alle, was noch auf uns zukommt. Wir versuchen den Fokus auf die letzten drei Spiele so zu legen, dass wir alles oder nichts spielen. Die Scheiß-egal-Mentalität aus den letzten 20 Minuten in Düsseldorf hat uns gutgetan. Natürlich muss man aufpassen, dass man hinten nicht Harakiri läuft. Aber mit dem Mut nach vorn kann ich leben, so sollte es jedes Spiel aussehen.

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Man rechnet immer, aber jeder weiß ja, dass ich der große Mathematiker bin. Von daher zähle ich nur die Tore und die Zu-Null-Spiele, wenn wir sie denn machen, und natürlich die drei Punkte.

Zur Stimmung beim letzten Abstieg 2019/20 im Vergleich zu dieser Saison...

Hier will noch jeder, die sind alle jung. Beim letzten Mal war eine ganz andere Stimmung, mit viel Egoismus. Hätten wir damals so viele Unentschieden geholt wie jetzt, wäre es vielleicht auch anders ausgegangen.

Zu seinem Vertrag, der nicht für die 3. Liga gilt...

Das spielt gar keine Rolle. Ich bin Spieler bei Dynamo Dresden und will den maximalen Erfolg mit dem Verein feiern. Der sieht gerade so aus, dass wir in der 2. Liga bleiben wollen.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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