Dynamo-Keeper Broll forsch: "Jetzt habe ich meine Chance und werde sie nutzen!"
Belek (Türkei) - Steht er beim Auftakt am 20. Januar daheim gegen den SV Sandhausen tatsächlich im Tor, dann ist es das 100. Punktspiel für Kevin Broll (28) im Trikot der SG Dynamo. "Ich weiß, habe ich gehört", schmunzelt der 28-Jährige.
Dass es so kommt, daran zweifelt im Grunde keiner - wenn er gesund bleibt. Im Camp in Belek (Türkei) will er dafür sorgen, dass keiner über einen anderen Plan nachdenken muss.
Vor einem Jahr aus Zabrze zurückgeholt, sollte er eigentlich schon da Stefan Drljaca (24) beerben. Doch plötzlich zeigte dieser tadellose Leistungen ohne Wackler. "Brollo" musste sich hinten anstellen und tat dies ohne zu murren.
"Du bist als Torwart verflucht, bis du deine Chance bekommst. Man wünscht sich nie eine Verletzung. So ist die Hierarchie als Torhüter, einer spielt, einer sitzt auf der Bank und wartet. Wir haben versucht, uns immer bis zum Limit zu pushen, dass keiner denkt, er kann einen Gang herunterfahren", sagt Broll.
Dass sich "Drille" so schwer am Oberschenkel verletzt hat, tut ihm leid - und das sagt er nicht nur, um positiv zu klingen.
"Man trainiert, man spielt immer an seiner Grenze. Bei einem Torwart ist es bitter, wenn man bei einem normalen Flugball so eine Verletzung bekommt. Das ist mies, ist scheiße. Das passiert, das muss man akzeptieren. Ich hoffe, er kommt schnell zurück", so Broll.
Am Donnerstag gibt Dynamo Dresden den ersten Test-Gegner bekannt
Jetzt ist er gefragt. Des einen Leid ist des anderen Freud - sagt man ja immer so schön.
"Ich habe jetzt die Chance und werde sie nutzen", zeigt sich der Keeper wie immer mit forscher Zunge.
In Belek will er Gas geben und keine Zweifel aufkommen lassen. Bis Sandhausen wird es drei Testspiele geben.
Den ersten Gegner fürs Camp will Dynamo am heutigen Donnerstag bekannt geben, am 10. Januar geht es gegen Kaiserslautern, am 14. wieder in heimischen Gefilden gegen Jablonec. Drei Partien, um Sicherheit zu gewinnen.
Gut für ihn? "Man hat mir schon früher gesagt, dass ich ein kalter Hund bin", hätte er auch nichts dagegen gehabt, komplett ins kalte Wasser geworfen zu werden.
"Ich freue mich auf die Spiele, klar. In die Testspiele oder im Pokal bin ich auch zu 100 Prozent reingegangen. Da musste ich auch fokussiert sein und konnte nicht sagen, jetzt rede ich mit dem Fan rechts und dann mit dem links", sagt er mit seinem bekannt schelmischen Grinsen im Gesicht.
"Aber ich habe schon paar Partien auf dem Buckel, auch hier in Dresden. Ich kenne die Liga ganz gut, das Niveau ist hoch. Ich muss mich top vorbereiten und gesund bleiben. Der Rest wird sich zeigen."
Titelfoto: Eric Münch