Dynamo-Kapitän Kutschke schimpft nach Pokal-Blamage: "Katastrophal, eine Frechheit!"

Chemnitz - Dynamos Sachsenpokal-Aus beim Regionalligisten Chemnitzer FC (1:3 nach Verlängerung) war nicht nur der erste echte Tiefpunkt dieser Saison. Der in weiten Strecke blamable Auftritt der Schwarz-Gelben wirft vor allem grundsätzliche Fragen für die kommenden Aufgaben auf - so jedenfalls wird es für den aktuellen Drittliga-Zweiten schwer, weiter konstant im Aufstiegsrennen mitzumischen.

Hat sich nach dem überraschenden Pokal-Aus beim CFC in Rage geredet: Dynamo Dresdens Kapitän Stefan Kutschke (35)
Hat sich nach dem überraschenden Pokal-Aus beim CFC in Rage geredet: Dynamo Dresdens Kapitän Stefan Kutschke (35)  © Picture Point / Gabor Krieg

Stefan Kutschke hatte Zornesfalten auf der Stirn, als er nach der Partie im Stadion an der Gellertstraße in die Mixed-Zone stapfte. "Ein anderer kommt ja nicht - wir haben ja genügend Führungsspieler", begann der 35-Jährige sichtlich angefressen.

Dynamos Sturmtank hatte das Treiben auf dem Platz 70 Minuten von außen verfolgt. Und war selbst dabei engagierter als manch Akteur in Schwarz-Gelb auf dem Feld. Er pushte seine Mitspieler immer wieder. Was er dann auch auf dem holprigen Rasen im Gellertstadion versuchte - Wirkung zeigte das bei den meisten Kollegen kaum.

"Die Art und Weise, wie wir dieses Spiel verloren haben, ist katastrophal. Es ist eine Frechheit gewesen, es ist eine Frechheit gewesen", wiederholte er.

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"Und das von allen! Mentalität, Zweikämpfe. Es geht doch schon damit los: Ich muss mich damit auseinandersetzen - Chemnitzer FC, es ist ein Derby, 10.000 Zuschauer. Hier der Platz - vielleicht nicht der beste, aber Chemnitz muss auf dem gleichen Platz spielen", redete sich Kutschke in Rage.

Dynamos Kapitän Stefan Kutschke redet sich nach Pokal-Aus in Rage

Sachsenpokal-Aus beim Regionalligisten Chemnitzer FC! Der 35-jährige Routinier erlebte mit der SGD ein himmelblaues Wunder.
Sachsenpokal-Aus beim Regionalligisten Chemnitzer FC! Der 35-jährige Routinier erlebte mit der SGD ein himmelblaues Wunder.  © Picture Point / Gabor Krieg

"Ich fand, dass wir bis zum 1:0 ein gutes Spiel gemacht haben, es war dominant, viel Ballbesitz, okay. Und dann kriegen wir zwei Gegentore nach Standards, was wir als großes Thema hatten - wir selber schaffen es nicht, Tore über Standards zu schießen. Und dann haben wir komplett unsere Struktur verloren. Zweite Bälle waren nicht bei uns, Zweikämpfe haben wir nicht so geführt, wie wir es hätten machen müssen. Und wenn man meint, Sachsenpokal ist doch nicht so wichtig - vor nicht allzu langer Zeit haben wir es erlebt, dass der Sachsenpokal doch wichtig ist. Um ihn zu gewinnen, und um dann am DFB-Pokal teilnehmen zu dürfen."

Was Kutschke vor allem umtreibt, ist eben die Frage, was solche uninspirierten Auftritte für den weiteren Saisonverlauf bedeuten.

"Ich bin gespannt - Sonntag, Essen. Wenn das so weitergeht, keine Chance. Bei Chemnitz lagen die Spieler mit Krämpfen auf dem Platz und wir haben es nicht geschafft, das auszunutzen. Da sollte sich jeder hinterfragen. Ich ganz zuerst. Weil es immer heißt, der Stefan schiebt das immer irgendwohin. Nein, ich ganz zuerst. Aber jeder andere soll's dann bitte auch tun. Jeder andere sollte sich auch nach unangenehmen Erlebnissen hinstellen und Fragen beantworten und nicht immer eine Person. Ich halte gerne meinen Kopf hin, bin aber gespannt, wer dann irgendwann mal vor siebeneinhalbtausend im K-Block steht."

Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg

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