Dynamo-Kapitän Kutschke nimmt Mitspieler in die Pflicht: "Jeder hat sich den Arsch aufzureißen!"
Dresden - "Es ist für uns im Trainerteam nicht ganz so entscheidend, wer rein startet. Manchmal ist es sogar wichtiger, wer hört auf und wie hören wir auf." Diesen Satz sagte Dynamo-Trainer Thomas Stamm (41) vor der Partie in Köln (2:1). Er wollte damit die Rolle der Joker hervorheben. Schon bei der Viktoria wurden seine Worte zur Wahrheit.
Kapitän Stefan Kutschke (35) kam nach 67 Minuten für Christoph Daferner (26), der das 1:0 erzielte.
"Kutsche" brauchte elf Minuten für sein Tor, das zum 2:0. Er machte quasi als Joker den Deckel drauf und bestätigte damit die Worte von Stamm. Wie wichtig ist das für Trainer und Mannschaft, das nicht nur geredet, sondern genauso wie gesagt gehandelt wird?
"Enorm wichtig", sagte Kutschke in der Medienrunde nach dem öffentlichen Training am heutigen Dienstagnachmittag.
"Jeder kennt seine Rolle. Es geht nicht um Einzelspieler oder Trainer, es geht um Dynamo Dresden, um die Mannschaft. Da hat jeder seinen Beitrag zu leisten, ob fünf Minuten oder eine halbe Stunde. Du hast dir für die Mannschaft den Arsch aufzureißen", so der 35-Jährige.
Stefan Kutschke ist bei Dynamo Dresden nicht mehr auf sich allein gestellt
Im Vorjahr war der Sturmtank meist auf sich gestellt, lief als Alleinunterhalter 90 Minuten hoch und runter, am Ende fehlte ihm ab und an die Kraft vorm Tor. Nun ist Daferner da, auch Robin Meißner kann knipsen. Ein Vorteil.
"Das ist entscheidend. Es braucht eine starke Bank, Spieler die reinkommen und Partien entscheiden können. Das ist der Tenor, den der Trainer meint. Spiele werden hintenraus entscheiden, die 3. Liga ist eng", sagte der Kapitän.
"Aber das Thema ist: Wie stark ist das Gebilde intern? Geben die Jungs immer Vollgas? Das sollte nicht nur meine Person sein, das sollten alle sein."
Titelfoto: Lutz Hentschel