Dynamo-Kapitän Knipping über den Sieg im Sachsen-Derby: "Haben unseren Job gemacht!"
Dresden – Als hätte es noch mehr Beweise gebraucht, dass Tim Knipping (30) ein absolutes Vorbild an Einsatz und Wille ist. Dynamo Dresdens Kapitän spielte beim Derbysieg gegen Erzgebirge Aue gleich mehrfach die Hauptrolle.
Erstmals bereits in der 4. Minute, als er nach einem Kopfball-Duell mit Boris Tashchy (29) unglücklich auf seiner linken Schulter landete und es so aussah, als wäre die Partie für den Abwehrspieler bereits vorbei.
"Die Schulter war direkt taub und ich bekam den Arm nicht mehr hoch. Ich konnte zwar die Hand bewegen, aber es war schon ein kurzer Schock, als ich den Arm nicht bewegen konnte", gab der 30-Jährige zu.
"Ich hatte schon einen Bandscheibenvorfall da oben, da gehen dir schon einige Sachen durch den Kopf. Gerade tut’s aber nicht weh, ich freue mich einfach über den Sieg."
Endorphine über den Sieg, noch jede Menge Adrenalin und eine Schmerztablette sorgten dafür, dass Knipping nach dem Spiel mit einem breiten Grinsen Interviews geben konnte. Schließlich war er auch am Siegtreffer noch direkt beteiligt.
In der 37. Minute wurde er nach einem Freistoß von Aues Tashchy im Strafraum umgerissen, Schiedsrichter Tobias Welz (45) entschied zu Recht auf Elfmeter für die SGD – auch wenn Aues Dimitrij Nazarov darüber massiv schimpfte.
Tim Knipping: "Wer bei dem Spiel keine Leidenschaft auf den Platz bringt, der sollte aufhören mit Fußball"
"Der Nazarov ist ein ganz persönlicher Freund von mir", erwiderte Knipping und beschrieb die Situation aus seiner Sicht: "Bevor ich loslaufe, zieht er und der Schiedsrichter mahnt schon. Ich laufe vorbei, bekomme noch den Schubser."
Ahmet Arslan (28) verwandelte sicher zum 1:0. Es war das einzige Dresdner Tor. "Hätte mich gefreut, wenn die Jungs noch ein zweites Tor gemacht hätten", gab Knipping zu. "Aber vor dem Spiel haben wir drüber gesprochen, jetzt haben wir unseren Job gemacht und die Null gehalten. Da reicht auch mal ein Tor aus."
Mit viel Leidenschaft und auch Glück verteidigte Dynamos Hintermannschaft um den Anführer den knappen Vorsprung über die Zeit.
Für Dynamos Kapitän auch ein bisschen eine Selbstverständlichkeit: "Wer bei dem Spiel keine Leidenschaft auf den Platz bringt, der sollte aufhören mit Fußball. Es macht einfach Spaß, gerade auch bei 30.000 Zuschauern in der 3. Liga. Wo gibt es sowas? Ich freue mich einfach, dass wir den Mädels und Jungs was Gutes tun konnten."
Titelfoto: Lutz Hentschel