Dynamo ist graues Mittelmaß: "Wir machen mit Markus Anfang weiter"
Dresden - Das sportliche Seuchenjahr von Dynamo endete, wie es begann: mit einem Unentschieden im eigenen Stadion. Das 1:1 im Januar gegen den Hamburger SV war noch Liga zwei, das 0:0 gegen Zwickau vor 27.090 Fans bedeutet mausgraues Drittliga-Mittelmaß.
Alex Schmidt (54) begann 2022 als Trainer, ihm folgte Guerino Capretti (40) und diesem Markus Anfang (48). Und jener wird mit der SGD auch ins Jahr 2023 starten.
Weltklasse war die Kulisse. Die Fan-Freundschaft zwischen Dresden und Zwickau wurde gelebt, das war bundesligareif.
Das Gezeigte war das, wofür die 3. Liga steht: Hausmannskost. Die war bei Dynamo bieder, die Kost blieb im Halse stecken. Zum wiederholten Mal.
Dynamo holte aus den letzten sechs Spielen drei Pünktchen, der Rückstand auf Rang zwei ist zweistellig. Zufrieden ist damit keiner. Markus Anfang "tut das weh", wie er nach dem Spiel sagte:
"Vielleicht ist es auch gut, dass es wehtut, weil wir daran erinnert werden, wie die Hinrunde gelaufen ist. Wir müssen einiges aufarbeiten und verändern."
Nach dem Pokalspiel gegen Plauen haben die Dynamo-Profis bis Anfang Dezember Urlaub
Das müssen die Dresdner, aber nicht auf der Trainerposition, trotz der Pfiffe nach der Partie. Das stellte Sportgeschäftsführer Ralf Becker bei MagentaSport noch einmal klar.
"Also, ich kann das jede Woche immer wiederholen. Wir reden hier überhaupt nix schön. Wir haben schwere Wochen hinter uns, sind total unzufrieden mit der Entwicklung und dem Spiel. Letztlich bin ich ganz klar, was das Beste für Dynamo ist, was die Zukunft betrifft. Wir haben hier einen sehr guten Trainer. Wir haben aber gerade Probleme, das auf den Platz zu bringen, was wir uns vorstellen. Das werden wir gemeinsam angehen." Das heißt? "Wir machen weiter mit Markus Anfang!"
Becker hat das Problem seiner Mannschaft ausgemacht.
Als alle nach der atemberaubenden Aufholjagd gegen Osnabrück (3:2) dachten, jetzt ist der Knoten geplatzt, ging es zwei Schritte zurück. Das Niveau ging weiter flöten, vor allem in der Offensive.
Vier Tore in sechs Spielen, nie mehr als eins, in den letzten beiden Partien gar keins mehr. "Die Leichtigkeit fehlt, das spielerische Elemente, die Ruhe, auch geschuldet der Ergebnisse der letzten Wochen." Dazu gesellen sich fast anfängerhafte Fehler.
Nach dem Pokalspiel am Mittwoch in Plauen geht die Mannschaft bis Anfang Dezember in den Urlaub. "Wir werden uns zusammensetzen, die Hinrunde analysieren, den Kader besprechen. Es lief zuletzt nicht gut, daher hat das eine besondere Note. Wir werden besprechen, was wir anpassen müssen", so Becker. Alles, damit 2023 besser wird.
Titelfoto: Lutz Hentschel