Dynamo hat den besten Kader? Anfang: "Der eine oder andere ist weit weg davon!"

Dresden - Dynamo Dresdens Trainer Markus Anfang (49) blieb zur Pause der Verlängerung auf seiner Bank sitzen, überließ seiner Truppe das Reden, das Aufputschen.

Dynamo-Coach Markus Anfang (49) war sichtlich entgeistert von dem, was seine Mannschaft auf dem Platz abrief.
Dynamo-Coach Markus Anfang (49) war sichtlich entgeistert von dem, was seine Mannschaft auf dem Platz abrief.  © Picture Point / Sven Sonntag

Viele mögen bei diesem Bild einiges hineininterpretieren, aber vielleicht war er auch nur so entsetzt wie der eigene Anhang, der zwischendurch minutenlang schwieg. Einfach einen Haken an den Pokalsieg in Plauen nach Elfmeterschießen wollte er nicht machen.

Pokalspiele haben ihre eigenen Gesetze, das wissen die Fans nicht erst seit dem Durchmarsch des 1. FC Saarbrücken im diesjährigen DFB-Pokal. Der Kleine schlägt den Großen - Jahr für Jahr kommt das vor.

In Plauen fehlten dem zwei Klassen tiefer spielenden VFC sechs Minuten zur Überraschung, doch Dynamo zog den Kopf noch durch den 1:1-Ausgleichstreffer von Stefan Kutschke (35, 114.) und im Elfmeterschießen aus der Schlinge.

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Gefallen hat das Anfang nicht, was seine lange beängstigend schwach auftretende Mannschaft in Plauen gezeigt hat.

Der 49-Jährige ließ zur Pressekonferenz auf sich warten: "Entschuldigung, ich musste erst noch in der Kabine mit meinen Spielern sprechen", sagte er. Und das hat gedauert.

Sonst stellt sich der Coach immer vor seine Mannschaft, was er diesmal bleiben ließ. Er nannte keine Namen, aber seine Worte hallten nach. Und seine Jungs wissen, wer gemeint war.

Markus Anfang von Dynamo Dresden: "War enttäuscht von dem einen oder anderen"

Hatte seinem Team einiges zu sagen: Markus Anfang (M.) war nicht zufrieden mit dem Auftritt von Dynamo Dresden im Sachsenpokal.
Hatte seinem Team einiges zu sagen: Markus Anfang (M.) war nicht zufrieden mit dem Auftritt von Dynamo Dresden im Sachsenpokal.  © Picture Point / Sven Sonntag

"Es ist immer schwer, solche Spiele zu gestalten", war er anfangs noch harmlos.

Aber dann: "Wir haben ein bisschen durchrotiert, haben vielen Spielern die Möglichkeit gegeben, sich zu zeigen. Auch wenn darüber gesprochen wird, dass wir den besten Kader in der 3. Liga und wir viele Talente haben. Aber Talent allein reicht nicht. Da gehört auch viel Arbeit dazu."

"Qualität ist, wenn du das über die gesamte Saison immer wieder abrufen kannst. Da war ich ein bisschen enttäuscht von dem einen oder anderen, dass er die Chance nicht genutzt hat. Aber gut, das ist halt so. Daran müssen wir arbeiten", so der Coach.

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Später schloss er an: "Es immer leicht zu sagen, wir haben den besten Kader, aber das stimmt vielleicht auch manchmal nicht. Der eine oder andere ist noch weit weg davon. Wir versuchen, sie dahin zu bringen."

Auch wenn die Temperaturen in den kommenden Tagen wieder ansteigen werden, die Spieler werden den rauen, den kalten Wind ihres Trainers spüren. So geht es nicht, gegen keinen Gegner.

Strafft sich Dynamo nicht, gibt es am Ostersamstag in Münster keine drei Punkte ins Körbchen, sondern faule Eier in Form von Gegentoren.

Titelfoto: Picture Point / Sven Sonntag

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