Dynamo fühlt sich im Stich gelassen: Nur 250 Zuschauer gegen den HSV?

Dresden - 250 Zuschauer beim Spiel am Freitag gegen den Hamburger SV - ein Tropfen auf dem heißen Stein? Nicht einmal das! Nach den neuen Beschlüssen der Coronaschutz-Verordnung vom vergangenen Freitag ärgert sich Dynamo über die Politik und geht nun die Offensive.

Jürgen Wehlend übt scharfe Kritik an den aktuellen Corona-Beschlüssen.
Jürgen Wehlend übt scharfe Kritik an den aktuellen Corona-Beschlüssen.  © Lutz Hentschel

Die Kapazität von 250 Zuschauern betrifft alle in Sachsen - Fußball, Handball, Basketball, Eishockey. Aber gerade in einem Fußballstadion muten sie fast schon lächerlich an.

Im Rudolf-Harbig-Stadion hätte jeder Fan bei 21.055 Sitzplätzen 85 Sitzschalen für sich.

"Als mitgliederstärkster Verein der Initiative ‚TeamSportSachsen‘ sind wir natürlich aktiv an den intensiven Bemühungen um praktikable und vor allem sinnvollen Lösungen für die Wiederzulassung von Zuschauern im Stadion beteiligt. Dass der aktuelle Entwurf der Landesregierung Sachsens für uns 250 Zuschauer vorsieht, was nicht einmal einem Prozent der Stadionkapazität entspricht, ist schlicht enttäuschend und nicht nachvollziehbar", erklärt Dynamos Sportgeschäftsführer Jürgen Wehlend.

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"Es geht uns auch nicht darum, unter den gegebenen Umständen das Rudolf-Harbig-Stadion komplett auszulasten. Das wäre ein völlig falsches Signal. Aber wir brauchen auch keine willkürlich festgelegten Zahlen, bei denen 250 Zuschauer in einer Kleinsporthalle hingegen 50 Prozent der Gesamtkapazität entsprechen.

Das ist schlicht unverhältnismäßig", ergänzt er.

Dynamo-Geschäftsführer wünscht sich Planungssicherheit

Große Fan-Ansammlungen im Rudolf-Harbig-Stadion bleiben vorerst weiter aus. Zum HSV-Spiel sind wohl nur 250 Zuschauer zugelassen.
Große Fan-Ansammlungen im Rudolf-Harbig-Stadion bleiben vorerst weiter aus. Zum HSV-Spiel sind wohl nur 250 Zuschauer zugelassen.  © Lutz Hentschel
Derzeit nur Wunschdenken: 16.000 Zuschauer gab es zuletzt zuletzt am 26. September beim Heimspiel gegen Werder Bremen
Derzeit nur Wunschdenken: 16.000 Zuschauer gab es zuletzt zuletzt am 26. September beim Heimspiel gegen Werder Bremen  © Lutz Hentschel

Wenige Tage vor dem HSV-Spiel wünscht sich der Geschäftsführer endlich Planungssicherheit.

"Stattdessen geistern wenige Tage vor unserem ersten Heimspiel nach der Winterpause Zahlen von 250, 500 oder auch 1000 Zuschauern und mehr durch die Medien. Andererseits sollen Messen mit bis zu 1000 Besuchern zugelassen werden. Da entsteht für uns mehr und mehr der Eindruck, dass der Fußball wieder einmal für Symbolpolitik herhalten muss. Entsprechend fühlen wir uns auch – im Stich gelassen", ärgert sich Wehlend.

Eine Entscheidung, ob kurzfristig doch noch mehr Zuschauer zugelassen werden können, soll heute in der Kabinettssitzung fallen.

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Auch war bis Dienstag völlig unklar, an wen die 250 Tickets vergeben werden sollen. Denkbar: Tickets für Sponsoren und medizinisches Personal - quasi als Dankeschön.

Für Kopfschütteln sorgt auch der Blick ins benachbarte Bundesland. Denn Drittligist Hallescher FC darf sein Stadion sogar zur Hälfte füllen - 7500 Fans. Dafür müsse die 2G-plus-Regel befolgt werden.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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