Dynamo-Eigengewächs Ehlers ist derzeit nur Reservist: "Spielzeit muss ich mir erarbeiten!"
Dresden - 45 Minuten im Trikot der "U19" für das Future Team von Dynamo Dresden. Länger standen Akaki Gogia (31) und Kevin Ehlers (22) in diesem Jahr beim Drittligisten noch nicht auf dem Feld. Markus Anfang (48) hat seine Stammelf gefunden und die hat Erfolg. Doch das birgt auch Risiken.
Denn es liegt natürlich in der Natur eines jeden Spielers, dass er auch auf dem Platz stehen will. Dynamos Coach muss aber auch die Akteure bei Laune halten, die derzeit nicht in der ersten Reihe stehen.
"Die Spieler, die aktuell vielleicht nicht so im Fokus stehen, sind trotzdem wahnsinnig wichtig. Ich sehe auch im Training, dass sie sich verbessern", beschwichtigt Anfang. "Wenn mal einer ausfällt, habe ich kein schlechtes Gefühl, sie zu bringen. Es ist ein offener Kampf, und wie die Jungs ihn annehmen, ist schon gut."
Beispielhaft hierfür steht auch gerade Ehlers. Schon in seinen jungen Jahren war der Innenverteidiger bei der SGD regelmäßig gesetzt. Auch in der Hinrunde gehörte der 22-Jährige noch zum Stammpersonal. Im Jahr 2023 kommt er aber nicht über Kurzeinsätze hinaus.
"Solche Situationen gibt es manchmal im Fußball. Momentan läuft es gut bei uns, da muss ich mich ein bisschen weiter hinten anstellen", erklärt der Abwehrspieler.
"Man darf es nicht zu verbissen sehen. Natürlich ist es nicht zufriedenstellend. Jeder weiß, dass ich mehr Spielzeit will. Die muss ich mir aber erarbeiten", so Ehlers.
Kevin Ehlers: "Ich werfe im Training alles rein, versuche da mein Bestes zu geben"
Dynamos Eigengewächs nimmt es sportlich, auch wenn 24 Minuten Spielzeit aus den vergangenen vier Ligaspielen definitiv nicht zu seinem Anspruch gehören.
Jakob Lewald (23) und Tim Knipping (30) sind aktuell jedoch in der Innenverteidigung gesetzt. "Nachrücker" Nummer eins war zuletzt Claudio Kammerknecht (23), der aktuell im defensiven Mittelfeld den noch länger verletzten Paul Will (23) ersetzt.
Für Ehlers bleiben derzeit also nur die wenigen Minuten Spielzeit und das Training, um sich für mehr Einsatzzeit zu bewerben. "Ich werfe im Training alles rein, versuche, da mein Bestes zu geben. Das ist aber sowieso Grundvoraussetzung." Wenn sich die Chance ergibt, muss er liefern.
Anfang bekräftigte zuletzt ohnehin: "Bei uns ist grundsätzlich keiner außen vor. Es ist wichtig, dass auch diese Spieler die anderen im Training wahnsinnig fordern. Man sieht auch bei jedem Wechsel, dass die Spieler, die reinkommen, hungrig sind und dem Spiel ihren Stempel aufdrücken wollen."
Titelfoto: Lutz Hentschel