Dynamo-Wunschkandidat Christian Conteh und sein ganz persönliches Ziel: "Ganz klar aufsteigen"
Bad Häring/Dresden - Ist Christian Conteh (22) im gegnerischen Drittel auch nur annähernd so zielstrebig, wie in seinem ersten Interview, dann hat Dynamo Dresden einen echten Coup gelandet.
Auf die Frage nach seinem persönlichen Ziel für die neue Saison musste der Außenbahnspieler keine Zehntelsekunde nachdenken. "Ganz klar aufsteigen", kam vom 22-Jährigen mit Nachdruck wie aus der Pistole geschossen.
Das ist eine Ansage, aber klar: Bruder Sirlord (25) hat es ihm in der vergangenen Saison mit dem 1. FC Magdeburg vorgemacht. Eigentlich hätten sich die Brüder in nächster Zeit häufiger sehen können, doch Sirlord spielt künftig für den SC Paderborn 07.
"Es sind so vier Stunden Fahrt, ich werde ihn daher recht selten sehen. Aber das ist nicht schlimm, ich bin ja zum Fußballspielen hier", so Christian, der in Hamburg geboren wurde.
Dort ist er auch Ralf Becker (51) das erste Mal aufgefallen. "Er hatte auf St. Pauli eine gute Phase und ich habe das dann etwas verfolgt. Es ging darum einen Spieler zu finden, der ein ähnliches Profil wie Königsdörffer hat", erklärt der Sportgeschäftsführer.
"Wir hatten verschiedene Spieler auf dem Zettel, er war aber ein Wunschkandidat. Deswegen sind wir froh, dass unsere Bemühungen erfolgreich waren."
Abwicklung des Transfers von Christian Conteh war kurios!
Geschadet hat nicht, dass Conteh nach eher schwierigen zwei Jahren bei Feyenoord Rotterdam wieder nach Deutschland wollte: "Der Coach hat mich angerufen, wir hatten ein super Gespräch und jetzt bin ich hier. Ich kannte ihn von einem Spiel mit Feyenoord gegen Bremen."
Nur die Abwicklung des Transfers war am Ende etwas kurios. Denn der Flügelflitzer sollte mit der Bahn aus Rotterdam zum Medizincheck nach Dresden anreisen. "Die ist ausgefallen, er musste mit dem Auto nachts um drei nach Dresden. Ich habe ihn da abgeholt", gesteht Becker.
Der Transfer wurde unter anderem auch deswegen erst am Sonnabend offiziell gemacht. Conteh blieb daher nur eine echte Einheit mit der Mannschaft, ehe es am Sonntag bereits ins Testspiel gegen den VV St. Truiden ging.
"Nach dem Test wissen wir, wo wir stehen. Da müssen wir auf alle Fälle noch mehr machen, aber da mache ich mir keine Sorgen. Die Mannschaft ist gut und ich weiß, dass wir in den zwei Wochen noch arbeiten werden", so die Leihgabe.
Markus Anfang hatte ihn für 45 Minuten auf die linke Außenbahn gestellt, doch auch die andere Seite ist kein Problem. Conteh: "Ich spiele lieber links, habe aber die letzten zwei Jahre rechts gespielt. Deswegen fühle ich mich rechts gerade wohler." Egal auf welcher Seite, Anfang ist sehr angetan vom Neuen: "Er ist ein sehr dynamischer Spieler, der eine gute Grundschnelligkeit hat und viele Eins-gegen-eins Situationen entscheidet."
Titelfoto: Lutz Hentschel