Zwei ungleiche Dynamo-Schicksale: Kammerknecht und Park vor München im Fokus
Dresden - Der eine der gefeierte Held, der andere aktuell komplett von der Bildfläche weg. Dynamo Dresdens Claudio Kammerknecht (25) und Kyu-Hyun Park (23) bekommen gerade die Extreme des Fußballgeschäfts zu spüren.
Der eine soll auf alle Fälle am heutigen Samstag im Stadion an der Grünwalder Straße vor 15.000 Zuschauern auflaufen, obwohl noch unklar ist, ob die Müdigkeit auch mitspielt. Der andere kann definitiv nicht und fällt wie schon seit Saisonbeginn noch für unbestimmte Zeit aus.
"Es ist wichtig, dass wir ein kleines Update geben", erklärt Coach Thomas Stamm (41) vor der Partie gegen 1860 München die Situation um Park.
"Er hat Probleme im Schambeinbereich, was er sich aus der alten Saison schon mitgenommen hat. Park war nie bei 100 Prozent, hatte immer ein kleines Schmerzbild, konnte mal trainieren, mal nicht. Nach dem Abschlusstraining vor dem Stuttgart-Spiel haben wir dann entschieden, da Schmerzfreiheit reinzubringen, dass er wieder an seine 100 Prozent kommt."
Bedeutet, der Außenverteidiger fällt weiterhin auf unbestimmte Zeit aus, wird in den nächsten Tagen sogar zum Zahnarzt geschickt. Die Weisheitszähne sollen raus.
"Auch das ist ein Teil der Hoffnung, ihn schmerzfrei zu bekommen", erklärt Stamm. "Er soll wieder trainieren, ohne sich Gedanken zu machen und soll Spaß am Fußball haben. Das war in den vergangenen Wochen mit dem Auf und Ab schwer möglich."
Claudio Kammerknecht schwebt auf Wolke sieben
Kollege Kammerknecht kennt derzeit nur das Auf. Mit seinem Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit der Verlängerung in Kambodscha und dem anschließenden Sieg im Elfmeterschießen hat der Nationalspieler Sri Lankas für jede Menge Furore gesorgt. Die Qualifikation zur Asienmeisterschaft im Januar 2027 in Saudi-Arabien kann kommen.
Doch hat "Kammer" all die Strapazen auch ordentlich überstanden? "Wir werden uns gut mit ihm austauschen, wie er den Flug und alles Weitere verkraftet hat. Wir hatten bereits die vergangenen Tage immer Kontakt", so Stamm.
Am Donnerstag war der Innenverteidiger wieder in Deutschland gelandet, am Freitag stand er beim Abschlusstraining wieder auf dem Platz. "Wir erwarten ihn mit viel Energie und dass er gesund wieder hier ist. Seine positiven Erlebnisse können auch ansteckend für die Mannschaft sein", hofft sein Coach.
"Er wird viel Selbstvertrauen und Energie getankt haben. Manchmal hilft das auch, wenn man 120 Minuten gespielt hat, Reisestrapazen hatte und trotzdem Erfolgserlebnisse gefeiert hat. Dann überdeckt das auch mal manches."
Und vielleicht kann er ja mit seinem wiedergefundenen Torriecher auch bei der ein oder anderen Standardsituation der SGD einsetzen.
Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch, IMAGO/Sven Leifer