Dynamo-"Schauspieler" Atik: Seine Zeit in Dresden ist wohl abgelaufen!
Dresden - "Steh' auf, Du Schauspieler!" Der Zwischenruf eines Fans von Dynamo Dresden zum Trainingsauftakt im Januar im Großen Garten sagte viel aus.
Gemeint war Baris Atik, der nach einem Zusammenstoß schreiend zu Boden ging und sich theatralisch wälzte (TAG24 berichtete). Das bleibt nach zwei Jahren bei der SGD. Sportliche Höhepunkte waren rar gesät.
Als Atik im Juli 2018 zu Dynamo wechselte, verkündete der damalige Interims-Sportgeschäftsführer Kristian Walter: "Mit Baris haben wir unseren Wunschspieler für das offensive Mittelfeld verpflichtet, den wir schon seit mehreren Jahren beobachten. Er ist ein typischer Straßen- und Instinktfußballer, der mit seinem aggressiven Pressingspiel unser Spiel bereichern soll."
Mit einem Vierjahresvertrag ausgestattet sollte der Deutsch-Türke die Zukunft bei den Schwarz-Gelben einleiten, um Atik herum wurde der Kader geplant. Diese Geschichte ist nun, nach gerade einmal der Hälfte der Zeit, schnell zu Ende erzählt.
In den 51 Pflichtspielen, die Atik für Dynamo seitdem bestritt, erzielte er sechs Treffer und gab sieben Torvorlagen.
Es gab Sternstunden wie die am 34. Spieltag der Saison 2018/19, als er gegen den späteren Aufsteiger SC Paderborn 07 einen Dreierpack schnürte (TAG24 berichtete).
SK Sturm Graz oder SV Waldhof Mannheim: Wohin zieht es Baris Atik?
Oft aber fiel der nur 1,69 Meter große Mittelfeldspieler auch nur mit seiner Theatralik auf, wenn es mal gegen ihn lief. Technisch beschlagen, aber ...
Markus Kauczinski setzte zum Schluss nicht mehr auf Atik. Beim 1:0 in Sandhausen spielte der neun Minuten - seine einzigen nach dem Re-Start!
Da Atiks Kontrakt nur für die 1./2. Bundesliga gilt, kann sich der heute 25-Jährige nach dem Abstieg einen neuen Verein suchen.
Einer, dem nach damaliger Ansicht von Walter die Zukunft gehören sollte, kehrt der SGD nach dem eingebrockten Misserfolg nun den Rücken zu.
Ein österreichischer Erstligist soll bei Atik angeklopft haben, laut dem "Mannheimer Morgen" wird der A-Jugend-Meister von 2014 (mit der TSG 1899 Hoffenheim) auch mit Drittligisten SV Waldhof Mannheim in Verbindung gebracht.
Beide Vermutungen liegen nahe: Atik spielte einst in Österreich für den SK Sturm Graz, seine Heimat und Geburtsstadt Frankenthal (Pfalz) befindet sich wiederum unmittelbar neben Mannheim. Ein Dresdner wird er wohl nicht bleiben.
Titelfoto: imago images/Zink