Dynamos Nummer eins! Stefan Drljacas Einstand misslingt: "Das ist schon Wahnsinn"
Dresden - "Es gibt so Tage, da reicht es einfach nicht", bilanziert Stefan Drljaca (23) nach seinem ersten Pflichtspiel und dem 3:4 für Dynamo Dresden.
Vier Gegentore hat er gegen den TSV 1860 München kassiert. Freuen kann er sich vielleicht dennoch ein bisschen, denn "Drille" ist die neue SGD-Nummer eins.
"Klar nehme ich das positiv auf, das Vertrauen in so einem Verein ausgesprochen zu bekommen. Das ist schon Wahnsinn. Nicht der schönste Einstand, aber wir sitzen alle zusammen im Boot", so Drljaca.
Im Einzelgespräch hatte er am Freitag von Trainer Markus Anfang (48) erfahren, dass er sich in den vergangenen fünf Wochen der Vorbereitung gegen Sven Müller (26) behauptet hat und das schwarz-gelbe Tor hüten wird.
"Mit Drille waren wir in der Vorbereitung sehr zufrieden, Sven hat nach Anfangsschwierigkeiten gut aufgeholt. Sie sind fast auf Augenhöhe, wir haben uns aber für Stefan entschieden", begründet Dynamos Coach die Entscheidung.
Doch dass die 3. Liga in Dresden vor über 20.000 Zuschauern etwas Anderes ist, als vor wenigen Hundert bei seinem Ex-Klub Borussia Dortmund II., das bekam der Torhüter schnell zu spüren.
Dynamo-Keeper Stefan Drljaca: "Können viel Positives mitnehmen, müssen nur die Gegentore abstellen"
Hier und da zitterte der Fuß noch etwas, einige Anspiele und ein Dribblingversuch misslangen. An den Gegentoren traf den 23-Jährigen aber keine Schuld - auch wenn er sich Vorwürfe macht: "Die mache ich mir bei jedem Tor, das ich kriege. Jeder Einzelne muss sich hinterfragen, da nehme ich mich nicht aus. Mein Anspruch ist es, jedes Spiel zu null zu spielen."
Dass genau das gegen die Löwen nicht einfach wird, damit konnte der Keeper rechnen. Denn mit der U23 des BVB hatte es der 1,92 Meter große Hüne schon in der Vorsaison mit den Münchnern zu tun bekommen. Beim 0:2 und 3:6 kassierte er gleich acht Gegentore.
Drljaca: "Man hat letztes Jahr bei 1860 schon gesehen, dass sie konsequent sind. Heute haben sie es leider Gottes noch mal gezeigt. Sie haben es gut gemacht, aber wir können es auch verhindern."
Auch wenn es am Ende damit nun bereits zwölf Gegentore gegen die Löwen sind, Drljaca musste im Kabinentrakt nicht groß getröstet werden.
Denn der Schlussmann fand nicht alles schlecht: "Wir können viel Positives mitnehmen, müssen nur die Gegentore abstellen. Wille und Mentalität sind da. An allem anderen werden wir arbeiten!"
Titelfoto: Picture Point/Roger Petzsche