Dynamo-Legende Torsten Gütschow wird 60! Aber die große Party fällt Schalke zum Opfer
Bremen - Kaum zu glauben, aber wahr: Dynamo Dresdens Sturm-Legende Torsten Gütschow feiert am heutigen Donnerstag seinen 60. Geburtstag!
Aber was heißt feiern: Der Job geht vor! "Horschtl" steht mit seiner neuen Mannschaft, dem Bremer SV, beim Training auf dem Platz.
Seit sieben Wochen ist er als Coach des Regionalliga-Nord-Aufsteigers in der sportlichen Verantwortung. Und vor dem Punktspielauftakt in anderthalb Wochen gibt's am Sonntag gleich ein echtes Highlight - im DFB-Pokal empfängt der BSV Bundesligist FC Schalke 04.
"Das ist ein echtes Event für Verein und Mannschaft. Wir nehmen das mit, schließlich werden die meisten nie wieder gegen Schalke spielen. Wir haben gar keine Chance, aber die wollen wir nutzen. Im Ernst: Natürlich sind die Knappen klarer Favorit, keine Frage. Aber 12:0 verlieren will ich auch nicht..."
Wegen der sportlichen Aufgaben fällt die große Geburtstagsparty erstmal aus: "Wir feiern in Familie mit meinen Mädels, im kleinen Kreis. Die große Feier holen wir irgendwann nach."
Seit 2006 wohnt Gütschow mit seiner Familie - seiner Ehefrau Cathleen und den mittlerweile 16-jährigen Zwillingen Adrienne sowie Lucienne - in Zeven etwa 50 Kilometer nordöstlich von Bremen.
Torsten Gütschow peilt mit dem Bremer SV in der Regionalliga Nord den Klassenerhalt an
Der Arbeitsweg ist jetzt täglich locker machbar. "Ich genieße das natürlich, jeden Abend wieder zu Hause zu sein." Zuletzt stand der ehemalige Vollblutstürmer als Trainer beim FSV Budissa Bautzen unter Vertrag.
Als Fußballer wird Gütschow für immer die SG Dynamo Dresden sein Zuhause nennen. Einer der erfolgreichsten und schlitzohrigsten Torjäger der Vereinsgeschichte hat seine Schwarz-Gelben natürlich immer noch fest im Blick. Auch den misslungenen Saisonauftakt hat er verfolgt.
"Das ist natürlich immer Mist, wenn du das erste Heimspiel verlierst. Aber die Mannschaft ist wieder neu, die Saison lang. Allerdings wird es schwer mit dem Wiederaufstieg gleich im ersten Jahr."
Für Gütschow geht es dagegen beim Bremer SV nur um eines: "Klassenerhalt. Der wäre immens wichtig, wird aber auch nicht leicht. Die Regionalliga ist Neuland für diesen kleinen, aber sehr familiären Verein. Alle geben sich Mühe, alle sind fleißig."
Gütschow muss also erneut aus wenig viel machen. Zwei Voraussetzungen sind schon mal gegeben: "Wir fühlen uns hier immer noch sehr wohl, sind alle gesund." Und 60 ist ja schließlich auch nur eine Zahl.
Titelfoto: dpa/Carmen Jaspersen