Dynamos komische Situation: Warum funktionieren die Einwechsler nur als solche?

Dresden - Sieben Spiele unter Guerino Capretti (40), drei Niederlagen, vier Unentschieden und drei Erkenntnisse: 1. Dynamo Dresden kann nicht gewinnen. 2. Die SGD wacht unter ihm immer wieder zu spät auf. 90 Minuten auf einem guten Level zu spielen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. 3. Die Einwechselspieler funktionieren. Beginnen sie aber, fallen sie durch. Insgesamt eine komische Situation.

Mit dem Kopfballtreffer von Paul Will (23, 5.v.l.) zum 1:2 war Dynamo plötzlich wieder im Spiel.
Mit dem Kopfballtreffer von Paul Will (23, 5.v.l.) zum 1:2 war Dynamo plötzlich wieder im Spiel.  © imago/osnapix

Es wäre im Dynamoland die Hölle los gewesen, hätten die beiden Joker Paul Will (23, 71.) und Ransford Königsdörffer (20, 80.) bei Fortuna Düsseldorf aus dem 0:2 nicht noch ein 2:2 gemacht.

Das hätten sich weder Fans noch Vereinsführung - die an der derzeitigen Situation mitschuldig ist - bieten lassen. Was die Schwarz-Gelben 70 Minuten lang boten, reichte nicht. Im Gegenteil, das war drittligareif.

Gehemmt, blockiert, ängstlich. Manche Spieler suchten den Sinn in Caprettis System, wussten gar nicht, was sie tun sollten. Und: Es war nicht das erste Mal.

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0:2 gegen den FC Schalke 04 zurückgelegen, dann losgelegt. 0:2 beim SV Sandhausen zurückgelegen, dann aufgedreht. Beide Partien gingen 1:2 verloren. Und nun der Hattrick - diesmal mit einem kleinen Happy End.

Warum immer so spät und warum funktionieren die Joker, egal wie sie heißen, nur als solche?

"Auch hier", sagt der Trainer, "ist vieles Kopfsache." Die Reservisten haben die schlimmen ersten Minuten nicht auf dem Feld erlebt, sondern kamen erst herein.

Dynamo Dresdens Einwechslspieler frischer im Kopf und nicht so belastet

Agyemang Diawusie (24, l., gegen Nicolas Gavory, 27) brachte nach seiner Einwechslung neuen Schwung über die rechte Seite.
Agyemang Diawusie (24, l., gegen Nicolas Gavory, 27) brachte nach seiner Einwechslung neuen Schwung über die rechte Seite.  © IMAGO/Kirchner-Media

Sie waren seiner Meinung nach nicht so belastet, also frischer im Kopf. "Wenn du reinkommst, willst du deinen Beitrag leisten. Hast kleine Erfolgserlebnisse, erzielst den Anschlusstreffer, dann läuft es. Das ist manchmal unerklärlich."

Mit Königsdörffer, Will, Agyemang Diawusie (24) und Oliver Batista Meier (21) war es eine komplett andere Statik in der Partie. Alle vier spielten eine Woche zuvor gegen Kiel von Beginn an und brachten keinen Fuß vor den anderen.

Da waren es zum Beispiel Patrick Weihrauch (28) und Morris Schröter (26), die in der zweiten Hälfte ins Spiel kamen und für frischen Wind sorgten. Beide spielten in Düsseldorf von Beginn an und konnten nur teilweise (Weihrauch) überzeugen.

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Capretti: "Das ist das Komische manchmal im Fußball und nicht nur da. Wenn du mit positiven Gedanken und einer richtigen Entschlossenheit ans Werk gehst, dann gelingen dir Dinge. Das wird die Aufgabe sein, dass wir das von Beginn an schaffen."

Hoffentlich ist es da nicht schon zu spät.

Titelfoto: IMAGO/Kirchner-Media

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