Dynamo-Kapitän Sebastian Mai widmet Aufstieg seiner kürzlich verstorbenen Mutter
Dresden - Persönlicher Schicksalsschlag für Sebastian Mai (27)! Der Kapitän von Dynamo Dresden hat den Aufstieg in die 2. Bundesliga seiner toten Mutter gewidmet.
Das sagte er nun gegenüber der Bild-Zeitung: Sie sei "im vergangenen November gestorben". Er verdeutlichte: "Sie hat vier Jahre lang tapfer gegen den Krebs gekämpft."
Der Abwehrchef gewährte tiefe Einblicke in sein Seelenleben und hob das Hinspiel beim FC Hansa Rostock (3:1-Sieg für die SGD) hervor, wo er selbst gar nicht auf dem Rasen stand: "Ich habe neben ihr am Bett gesessen und das Spiel geguckt. Am nächsten Tag ist sie eingeschlafen."
Der damalige Coach Markus Kauczinski (51) war eingeweiht und ließ ihm freie Hand: "Bei ihm und der gesamten Mannschaft muss ich mich sehr bedanken. Sie haben großes Verständnis gehabt", erklärte Mai nun.
Denn der kantige Innenverteidiger verdeutlichte seinen Teamkollegen vor der Abfahrt nach Rostock unter Tränen die Situation: "Ich konnte mein Herz ausschütten. Das tat so gut, war so herzlich und familiär. Teamgeist und Zusammenhalt sind bei uns wirklich unbeschreiblich."
So blieb er bei seiner Mutter und auch seinem Vater, dem er in diesen Stunden zur Seite stand. Allgemein sei die Familie noch enger zusammengerückt: "Wir hatten schon immer ein ganz tolles Verhältnis. Das hat uns allen in dieser Situation unheimlich geholfen."
Sebastian Mai über den Tod seiner Mutter: "Ich habe noch nie eine schwerere Zeit durchgemacht"
Mai führte weiter aus: "Ich habe noch nie eine schwerere Zeit durchgemacht. Aber ich lasse einfach nur die guten Gedanken zu." Denn: "Ich bin mir ganz sicher, dass meine Mutter da oben ist und mir zuschaut. Gehe oft zu ihr ans Grab, rede mit ihr. Diese Nähe, diese Vertrautheit sind für mich ganz wichtig."
Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Lars Lukas Mai (21), der vom FC Bayern München an den SV Darmstadt 98 ausgeliehen war, bescherte er seiner Mutter ein ganz besonderes Geschenk: "Wir hatten ihr zum Geburtstag ein Spezial-Trikot mit unseren Rückennummern geschenkt."
Mai verdeutlichte: "Zum Pokalspiel gegen Darmstadt, bei dem wir gegeneinander gespielt haben, war der perfekte Zeitpunkt, das Trikot mit ins Stadion zu nehmen."
Er schloss seine intimen Ausführungen mit: "Ich habe ihr den Aufstieg natürlich gewidmet. Und allen, für die es unheimlich schwer war, diesen Verlust zu verarbeiten."
Starke Worte und Gesten vom Dynamo-Kapitän!
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag