Dynamo-Kapitän Sebastian Mai bekommt widerliche Hasskommentare im Netz und zeigt die Übeltäter an
Dresden - Beleidigungen, Hasskommentare und sogar Morddrohungen gehören für Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, häufig zur Tagesordnung. Egal, ob Politiker oder Sportler.
Fußball-Stars wie Toni Kroos (31), Dayot Upamecano (22), Niklas Süle (25) und die Kölner Timo Horn (27) sowie Ron-Robert Zieler (32) veröffentlichten jetzt Videos, in denen sie einige Kommentare vorlesen.
Auch Dynamo Dresdens Kapitän Sebastian Mai (27) kennt sich damit aus.
Es geht schnell in den Untiefen des Internets. Bist du erfolgreich, wirst du gefeiert. Hängst du den Ansprüchen von sogenannten Anhängern hinterher, geht es ab. Shitstorm nennt sich das Ganze.
Gerade in der jetzigen Zeit mit den ewig langen Lockdowns werden Personen der Öffentlichkeit unverblümt zur Zielscheibe.
Weltmeister Zieler wurde mit den Worten "Wir wissen, wo ihr wohnt … eure Kids zur Kita gehen …", konfrontiert. Ein Angriff auf seine Familie.
Eine andere Nachricht nimmt Bezug auf den Suizid des ehemaligen Nationaltorhüters Robert Enke: "Mach den Enke und wirf dich vorn Zug", heißt es da. Widerwärtig, abscheulich!
Sebastian Mai wurde von Tastatur-Terroristen ins Visier genommen
Auch Mai wurde von Tastatur-Terroristen bereits ins Visier genommen und hat einige Hasskommentare gegen seine Person zur Anzeige gebracht.
"Die Polizei ist da gut, hat echt gute Mittel herauszufinden, wer das war. Auch, wenn kein Profilbild dahinter ist. Das war bei mir so. Es hat nur als Denkzettel gedient, aber ich hoffe, dass das ein bisschen was gebracht hat", sagt der Dresdner zum Problem des Cybermobbing.
Für ihn kann es nicht sein, dass so etwas passiert. Er hofft, dass er durch seine Anzeigen die Täter zum Umdenken bewegen konnte. Mai ist bei einem Mobber auf Konfrontation gegangen.
"Ich habe dann einen Brief bekommen, wo er sich entschuldigt hat. Das war für mich auch okay. Ich wollte kein Schmerzensgeld oder sonst irgendwas. Ich wollte, dass der mal einen kleinen Ordnungsgong bekommt."
Titelfoto: Lutz Hentschel