Die nächste Schmach! Dynamo kann freien Fall gegen Saarbrücken nicht stoppen
Dresden - Das Horrorjahr 2024 hält an! Nur ein Drittligist hat in diesem Jahr weniger Punkte gesammelt als Dynamo Dresden. Das bleibt auch nach dem 32. Spieltag so, denn da sorgte Pokalschreck 1. FC Saarbrücken mit dem 1:3 (0:1) für den nächsten herben Dämpfer im Aufstiegskampf.
"Sie sind ein Stück weit berechenbar, das wollen wir nutzen", hatte der frühere Dynamo Robin Becker vor der Partie gesagt. Er nahm bei seiner Rückkehr im mit 30.840 (bis auf den Auswärtsblock) vollbesetzten Rudolf-Harbig-Stadion zunächst auf der Bank Platz.
Von dort aus konnte er aber sicherlich gut erkennen, dass SGD-Coach Markus Anfang nun doch mal von seiner Grundidee abwich.
Defensiv setzte der 49-Jährige mit Claudio Kammerknecht, Paul Will und Jakob Lewald auf eine Dreierkette. Offensiv sollten es mit Robin Meißner und Stefan Kutschke gleich zwei Angreifer richten.
Vor allem der Zweitgenannte stand aufgrund der Morddrohung gegen ihn und seine Familie vom Freitag unter besonderer Beobachtung.
Anzumerken war ihm nichts. Dynamos Kapitän ackerte, war vor dem Tor aber genauso ungefährlich wie seine Teamkollegen. Nach einem eigenen Einwurf und einem Denkfehler von Luca Herrmann bei der Ballannahme klingelte es stattdessen mal wieder im eigenen Kasten.
Tim Civeja (30.) machte in den ersten 45 Minuten aus 18 Metern den Unterschied - weil er einfach mal abzog. Bei der SGD lief viel über die Außen, die beiden Stürmer wurden gesucht. Vermutet man, denn nur wenige Flanken kamen auch zielgerichtet.
Dynamo Dresden müht sich vorn ab und kassiert hinten die Tore
Trotzdem war das Anfang-Team nur wenige Minuten nach dem Rückschlag mehrfach dran am schnellen Ausgleichstor. Ahmet Arslan (32.) verzog aus elf Metern aber drüber, Tom Zimmerschied aus neun Metern mit links in Richtung Eckfahne und Kutschke am kurzen Pfosten knapp daneben.
Wer nach der Pause auf Besserung hoffte, der wurde ziemlich schnell enttäuscht. Schlechte Ballannahmen, Pässe und nur wenig Inspiration im Spiel nach vorn gab's dagegen reichlich.
Und den nächsten dicken Bock, der wieder einmal zu einem Gegentor führte: Paul Will (51.) spielte den Ball uninspiriert in Richtung Kevin Broll so dermaßen lasch, dass sich Simon Stehle die Kugel locker erlaufen und dann eiskalt über Dynamos Keeper lupfen durfte - 0:2.
Und, weil es so gut ins Bild passte, rutschte der Vizekapitän nur neun Minuten später an der Strafraumkante aus und ebnete erneut Stehle auch noch das das 0:3 - obwohl Broll zuvor noch stark parierte.
Der Anschlusstreffer vom eingewechselten Manuel Schäffler (68.) per Kopf war nur ein kurzer Hoffnungsschimmer. Denn so verabschiedet sich die SGD endgültig aus dem Aufstiegsrennen!
Statistik zum Drittliga-Spiel zwischen Dynamo Dresden und dem FC Saarbrücken
3. Liga, 32. Spieltag
Dynamo Dresden - 1. FC Saarbrücken 1:3 (0:1)
Dynamo Dresden: Broll - Kammerknecht, Lewald, Will (76. Vlachodimos), Park (61. Lemmer) - L. Herrmann - N. Hauptmann (80. Borkowski), Arslan - R. Meißner (61. Schäffler), Kutschke, Zimmerschied (76. J. Meier)
1. FC Saarbrücken: Schreiber - Uaferro, Zeitz, Boeder - Rizzuto (80. D. Becker), Sontheimer, Gaus (86. Di Michele Sanchez) - Kerber, Civeja (67. Günther-Schmidt) - Stehle (67. Biada), Brünker (80. R. Becker)
Schiedsrichter: Dr. Robin Braun (Wuppertal)
Zuschauer: 30.840
Tore: 0:1 Civeja (30.), 0:2 Stehle (51.), 0:3 Stehle (60.), 1:3 Schäffler (68.)
Gelbe Karten: N. Hauptmann (4), Kutschke (6), Arslan (1) / Sontheimer (6), Zeitz (7), Uaferro (3)Titelfoto: Lutz Hentschel