Dynamo-Coach Kauczinski mit Trotz und Stolz nach Lübeck-Sieg: "Angriff abgewehrt"!
Dresden - Irgendwo war es eine Mischung aus Trotz und Stolz. Dynamo Dresdens Trainer Markus Kauczinski (50) hat es erneut geschafft, einen Nackenschlag angesichts der Schulterverletzung von Yannick Stark (30) zu überbrücken.
Die Mannschaft hat beim 3:1 gegen den VfB Lübeck keinen Qualitätsverlust gezeigt. "Wir haben wieder einen Angriff abgewehrt. Alle warten darauf, dass wir stolpern", zeigte sich der 50-Jährige zufrieden.
Nur nochmal kurz zu Einordnung: Chris Löwe (31) fehlt seit Ende Oktober, Marco Hartmann (32) seit Dezember und jetzt noch Stark: Die Ü30-Fraktion, die vor Erfahrung nur so platzt, steht nicht zur Verfügung.
Sebastian Mai (27) ist gesperrt, war zuvor ebenfalls lange verletzt. Spielmacher Patrick Weihrauch (26) ist genauso im Lazarett zu finden wie auch Robin Becker (24).
Das sind sechs Akteure, die in der Startelf stehen würden, wenn sie gesund bzw. nicht gesperrt wären. Das ist mehr als die Hälfte des Stammpersonals! Die Startelf gegen Lübeck war 23,7 Jahre jung!
Wer innerhalb von wenigen Wochen so viel verkraften muss und trotzdem liefert, der macht viel richtig.
Auch nach Starks Ausfall. "Alles, was wir diese Woche trainiert haben, mussten wir kurzfristig umschmeißen. Wir haben es wieder hingekriegt, uns als Einheit zu präsentieren. Das war eine starke Leistung", zog Kauczinski den Hut vor seiner Truppe.
Auf Dynamo Dresden warten nun die Wochen der Wahrheit!
Durch den Sieg hat Dynamo drei Punkte Vorsprung auf den Zweiten FC Ingolstadt 04 und fünf auf den Dritten FC Hansa Rostock - und alle haben 23 Spiele auf dem Konto.
Nach einer spielerisch starken ersten Hälfte zeigten die Kauczinski-Jungs gegen die Truppe von der Ostsee eine kämpferisch gute in Durchgang zwei. Dort war der Trainer nicht durchgehend zufrieden.
"Wir haben dann hier und da nicht mehr so seriös verteidigt. Haben dann immer mal wieder eine Chance, einen Angriff zugelassen", stellte er fest. "Aber wir hatten eigentlich immer alles unter Kontrolle. Wir haben es nach Hause gebracht."
Ein Zurücklehnen wird und darf es dennoch nicht geben. Jetzt kommen die Nagelproben. Schon der FSV Zwickau am Sonnabend ist, was die Robust- und Kompaktheit angeht, nochmal ein anderes Kaliber als Lübeck.
Danach kommt Ingolstadt, irgendwann die beiden Nachholer gegen den SV Wehen Wiesbaden und die kleinen Bayern. Das werden die Wochen der Wahrheit für die SGD.
Steht sie danach immer noch ganz oben, kann es was werden mit dem Aufstieg. Nur ausfallen sollte jetzt nicht noch einer.
Titelfoto: Picture Point / Roger Petzsche