Dynamo: Löwe rechnet unter Tränen mit DFL ab: "Zahlen den verf***ten Preis für den Scheiß!"

Kiel/Dresden - Emotionale Brandrede von Chris Löwe! Dynamo Dresden hat in Kiel 0:2 verloren - nach einer guten kämpferischen Leistung.

Chris Löwe war nach der 0:2-Pleite in Kiel am Boden zerstört. (Archivbild)
Chris Löwe war nach der 0:2-Pleite in Kiel am Boden zerstört. (Archivbild)  © Picture Point / Gabor Krieg

Glauben an den Klassenerhalt haben jetzt nur noch Berufs-Optimisten. Kiel war die letzte wirkliche Chance.

Aber wer will es denn den Schwarz-Gelben bei dem Pensum verübeln, dass sie irgendwann nicht mehr können, obwohl sie wollen? Wie sehr die Spieler unter dieser Situation leiden, war zu sehen und vor allem zu hören.

Bei Chris Löwe, einer der gestandenen Profis und einst mit Borussia Dortmund Meister, brach danach alles raus. In Tränen aufgelöst holte er vor den Sky-Kameras zu einer Generalabrechnung aus.

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Er sprach schon mit erstickter Stimme, als er nach einer noch möglichen Rettung gefragt wurde. "Rechnerisch ist es noch möglich. Aber ich glaube nicht, dass es noch reichen wird. Viel wichtiger ist eine Frage, die noch nicht gestellt wurde: Wäre dasselbe mit Bayern München oder Dortmund auch passiert oder nur mit uns?", drehte er sich weg und wischte sich die Tränen aus den Augen.

Danach sollte er zu den sieben Spielen in den 19 Tagen Stellung nehmen.

Chris Löwes emotionale Brandrede im Video

Aus Dynamo Dresdens Chris Löwe brachen die Gefühle nach der Pleite in Kiel heraus

Chris Löwe war schon nach der Niederlage gegen den HSV emotional sichtlich geladen. Dieser Stuhl musste es ausbaden.
Chris Löwe war schon nach der Niederlage gegen den HSV emotional sichtlich geladen. Dieser Stuhl musste es ausbaden.  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

"Glauben Sie eigentlich, dass sich einer von der DFL, Christian Seifert oder wer auch immer, sich eine einzige Sekunde Gedanken macht", schluchzte er, holte tief Luft, "was bei uns so in den Köpfen vorgeht? Das ist denen alles scheißegal. Wir sind am Ende die, die den verfickten Preis bezahlen für den ganzen Scheiß", brüllte er und fuhr sich heulend durchs Haar.

"Wir reißen uns den Arsch auf. Wir wechseln in jedem Spiel auf fünf Positionen. Wir können nicht ein Spiel mit der Mannschaft spielen, mit der wir spielen würden. So, jetzt zeigt mir mal eine Mannschaft in der 2. Liga, egal, ob wir, der HSV oder sonst wer, der jedes Mal auf fünf, sechs Positionen wechselt und in der Lage ist, seine Ziele zu erreichen. Das ist unmöglich. Wir sind die, die den Preis zahlen für den ganzen Scheißdreck. Die Leute sitzen in ihren 5000 Euro teuren Bürostühlen und entscheiden was über unsere Köpfe hinweg. Und wir sind die Idioten, die das ausbaden."

Was für ein ehrliches Statement des 31-Jährigen, authentisch, sympathisch, menschlich, aber auch völlig kaputt gespielt, mit sich und der Welt am Ende.

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Hut ab, Chris Löwe, vor dieser Meinung. Das hätten sich viele nicht getraut.

Titelfoto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

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