Dynamo-Knipser Arslan nicht zu stoppen: Winkt jetzt das Tor des Monats?
Dresden - Die Superlative für Ahmet Arslan (29) scheinen keine Grenze zu kennen. Dynamo Dresdens Mittelfeldspieler schreibt sich Woche für Woche immer tiefer in die Geschichtsbücher.
Und weil das bloße Toreschießen für den Deutschtürken anscheinend so langsam langweilig wird, machte er sich am Samstag bei Dynamos 2:1-Sieg gegen Rot-Weiss Essen auch noch daran, sich für die goldene Medaille für das Tor des Monats zu bewerben.
"Darüber würde ich mich freuen, weil ich das noch nicht gewonnen habe", erklärte der Top-Scorer der 3. Liga.
In der 13. Minute traf er per Fallrückzieher zum 1:0. "Ich habe nicht nachgedacht und denke, das ist generell das Beste. Das Tor werde ich definitiv in meiner Galerie speichern."
Der letzte SGD-Spieler, der sich diesen Titel holte, war Patrick Schmidt (29) - auch per Fallrückzieher zum 2:1-Sieg gegen Erzgebirge Aue.
Arslan wollte seinem 19. Saisontreffer aber nicht allzu viel Bedeutung zumessen. Nicht weniger wichtig war dem 29-Jährigen seine neunte Torvorlage zum Siegtreffer von Dennis Borkowski (21).
Denn in den vergangenen Wochen zeigte sich die Leihgabe von Holstein Kiel selbstkritisch über die (durchaus gute) Ausbeute beim Auflegen von Toren.
"In der Schule hatte ich mir auch immer vorgenommen, ohne zu lernen in die Prüfungen zu gehen. Hat geklappt, genauso wie das mit den Vorlagen", witzelt Arslan.
Ahmet Arslan wollte Björn Rother mit seinem Tritt aus der Reserve locken
Er ist ein Schlitzohr, das beweist auch seine Aktion in der 83. Minute, als er die Rote Karte für Björn Rother (26) provozierte.
Für seinen Tritt auf den Fuß des Esseners hätte er aber gut und gerne selbst von Platz fliegen können.
Vor allem jedoch seine (lobenswert) ehrliche Beurteilung der Situation danach spaltet die Gemüter.
"Er ist ein Spieler, der provoziert und beleidigt. Ich schieße dann nicht verbal zurück, sondern suche mir solch eine Szene raus. Ich dachte, wenn ich ihn kurz auf den Fuß trete, kommt da was zurück", erklärte Arslan. "Ich gönne niemandem eine Rote Karte, aber wer austeilt, muss auch einstecken können."
Schiedsrichter Martin Speckner (27) hatte die Szene entweder nicht wahrgenommen oder anders bewertet. Doch darin liegt die Krux, denn laut DFB-Verfahrensordnung wäre eine nachträgliche Sperre auch dann möglich, "wenn der Schiedsrichter einen Fall krass sportwidrigen Verhaltens eines Spielers nicht wahrgenommen und damit keine positive oder negative Tatsachenentscheidung darüber getroffen hat".
Ermittlungen des Verbandes sind aber wohl eher unwahrscheinlich, Arslan bleibt gelassen: "Ich weiß nicht, wie oft mir auf den Fuß getreten wird. Wollen sie mir jetzt nachträglich eine Gelbe Karte geben?"
Auch Coach Markus Anfang (48) macht sich keine Sorgen: "Bekommen wir dann nachträglich auch die Elfmeter?"
Titelfoto: Lutz Hentschel