Dynamo: Zwei Generationen in der 2. Reihe! Florian Junge und Heiko Scholz harmonieren dennoch
Dresden - Markus Anfang (48) steht im Mittelpunkt von Lob und Kritik. Doch Dynamo Dresdens Cheftrainer könnte die tägliche Arbeit, die sein Posten mit sich bringt, niemals alleine stemmen.
Deswegen hat er mit Florian Junge (36) und Heiko Scholz (56) zwei Co-Trainer zur Seite - zwei Charaktere, die sich aber zumindest auf den ersten Blick komplett unterscheiden.
Auf der einen Seite SGD-Urgestein "Scholle", 56 Jahre alt, gefühlt eher Bauchmensch, der eigentlich immer einen Spruch auf den Lippen hat.
Auf der anderen Seite Junge, der studierte Sportlehrer, 36 Jahre jung und seit 18 Jahren Trainer - nicht weniger sympathisch, aber überlegter.
So sehr sich die beiden auf den ersten Blick unterscheiden, so sehr harmonieren sie doch in der täglichen Arbeit und im alltäglichen Miteinander. Der Spaß ist groß, das wird auch beim gemeinsamen Interviewtermin im Trainingscamp in Österreich deutlich.
"Ich habe ja schon das ein oder andere im Vorfeld an Geschichten gehört. Es ist immer schön, wenn Heiko aus dem Nähkästchen plaudert und da ist ein ziemlich großes vorhanden", scherzt Junge.
"Es ist echt angenehm, die Menschen hinter der Aufgabe kennenzulernen. Wir verbringen viel Zeit miteinander, da ist es wichtig, dass nicht nur die Funktion wahrgenommen wird."
Dynamo Dresdens Trainerteam arbeitet gemeinschaftlich und verteilt die Aufgaben
Seit 2018 arbeitet er mit Anfang zusammen, beide sind ein "eingespieltes Team", das "gemeinsame Abläufe und Ideen" verbindet. Bestandteil der Vorbereitung war es daher auch, Scholz zu integrieren.
"Markus hat die Haube auf, wir versuchen aber alles im Team abzufangen, dass jeder seine Wertschätzung in der täglichen Arbeit und seine Aufgabenbereiche bekommt. Es geht immer darum, alles gemeinschaftlich zu bearbeiten", so Junge.
Der gebürtige Westfale kümmert sich unter anderem auch um die Standardsituationen. "Ich bereite das vor, es wird gemeinschaftlich im Trainerteam diskutiert, dann wird die Idee umgesetzt. Es ist aber keine One-Man-Show", so der 36-Jährige. Scholz ist unter anderem Bindeglied zwischen Profis und Jugendspielern.
"Scholle" hat (nicht nur) bei der SGD schon viel erlebt. Anfang ist der vierte Cheftrainer, für den der 56-Jährige inzwischen bei Schwarz-Gelb arbeitet. "Aber es ist wie im normalen Leben, man kann jeden Tag was dazu lernen", so der frühere Profi. "Ich weiß auch nicht alles, jeder Trainer hat eine andere Philosophie. Für mich ist das immer spannend, auch wenn ich schon 30 Jahre in dem Geschäft bin."
Je besser die drei miteinander harmonieren, desto schneller geht es für die SGD auch wieder in Liga zwei.
Titelfoto: Lutz Hentschel