Dynamo: Unglaublich, was die SGD seit 2010 an Strafe zahlt
Zu jenem Betrag wurde Dynamo Dresden seit dem 1. September 2010 für Vergehen der eigenen Fans vom DFB verurteilt. Der Gesamtschaden dürfte sich auf über drei Millionen Euro belaufen.
Mit diesen knapp zwei Millionen hätte der Verein schöne Dinge anstellen können - für die Fans, für die Profi-Mannschaft, für den eigenen Nachwuchs. Die Summe wanderte zum Verband.
In diesen zwölf Jahren ist Dynamo für 110 Vergehen zu insgesamt 47 Geldstrafen zwischen 125 Euro und 300.000 Euro verurteilt worden, also zu fast vier pro Saison.
Das letzte Urteil vom Montag für die Vergehen am 1. April gegen den FC Schalke 04 und in beiden Relegationsspielen gegen den 1. FC Kaiserslautern am 20. und 24. Mai war die höchste Geldstrafe für einen Verein seit 2002.
Die Geldstrafen waren aber nur das eine. Am 1. Dezember 2012 musste Dynamo 200.000 Euro blechen und bekam noch ein Geisterspiel im eigenen Stadion aufgebrummt.
Ein ausverkauftes Rudolf-Harbig-Stadion macht etwas mehr als 32.000 Zuschauer, leer ist das ein Einnahmeverlust von etwa 500.000 Euro.
Dynamo Dresdens TV-Geld ist von zehn auf 1,1 Millionen Euro geschrumpft, jede Geldstrafe tut weh
Am 7. März 2012 kam das nächste große Urteil: Nach den Vorkommnissen beim DFB-Pokalspiel in Hannover wurde Dynamo für die Spielzeit 2013/14 vom DFB-Pokal ausgeschlossen, musste zusätzlich 250.000 Euro zahlen.
Allein für die erste Runde im DFB-Pokal gab es damals 140.000 Euro, die Zuschauereinnahmen werden geteilt. Auch hier war der Gesamtschaden deutlich höher als die Geldstrafe.
Weiter geht's: Am 15. Dezember 2014 verurteilte das DFB-Sportgericht die SGD erneut zu 200.000 Euro Strafe und einem Geisterspiel. Auslöser waren Randale und Pyro beim Spiel in Rostock.
Auch hier wieder: Der Gesamtschaden lag höher als die Strafe. Der Bullenkopf aus dem Pokalspiel gegen RB Leipzig sowie beleidigende Banner kostete am 7. November 2016 40.000 Euro plus eine Blocksperre, die Army-Aktion im Mai 2017 in Karlsruhe wurde mit 75.000 Euro bestraft.
Das Urteil am Montag war der (vorläufig) Höhepunkt. Nach dem Abstieg sank allein das TV Geld von knapp zehn Millionen Euro auf jetzt 1,1 Millionen. Da fällt jeder Euro schwer, der unnötigerweise gezahlt werden muss.
Titelfoto: Lutz Hentschel