Dynamo Dresden: Wird der Aufstiegsdruck jetzt zu groß?
Dresden - Eigentlich schien doch der Knoten geplatzt. Doch die Niederlage im Sachsenderby bei Erzgebirge Aue war für Dynamo Dresden wieder ein Rückfall in die Vorwochen. Geht dem Team von Markus Anfang (49) im Aufstiegsrennen so langsam die Luft aus?
Mit vier Niederlagen aus den vergangenen sechs Pflichtspielen seit der Winterpause könnte man den Eindruck gewinnen.
Zehn Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang drei zum Jahreswechsel sind auf mickrige zwei Zähler geschrumpft.
Vier bis fünf Teams dahinter scharren ebenfalls mit den Hufen - auch der nächste Gegner Rot-Weiss Essen, aktuell noch Tabellensechster und sieben Zähler entfernt.
Aktuell zehrt die SGD noch von der bockstarken Hinrunde mit 40 Punkten aus 19 Spielen. In der Rückrunde sind es bisher nur neun aus sieben.
Ist der Druck des Aufsteigenmüssens plötzlich zu groß? "Wir sind der einzige Verein, der ganz klar gesagt hat, dass wir aufsteigen wollen. Das heißt nicht, dass wir der Favorit sind. Dazu haben wir uns nie gemacht. Es gibt Vereine, die dieselben Ambitionen haben. Wir sind vom ersten Spieltag an mit dem Druck unterwegs. Da ändert sich gar nichts", widerspricht Anfang vehement.
"Wir wissen, dass es eine schwere Aufgabe wird und dass wir immer wieder gegen Widerstände ankämpfen. Das gehört zum Fußball dazu und beunruhigt uns gar nicht. Wir werden jetzt gegen Essen versuchen, zu Hause die Punkte zu holen."
Anfang und Dynamo Dresden müssen schnell die richtigen Hebel finden
Rein spielerisch kann man der Mannschaft nur selten etwas vorwerfen. Einzig in Ingolstadt und in Aue fehlte die letzte Gier. Im Sachsenderby vielleicht noch ein Stück mehr. Die Ergebnisse bleiben aus.
"Wenn wir es immer nur am Ergebnis festmachen, wird es schwer. Wir wissen aber, dass wir am Ende daran gemessen werden. Die Jungs machen sich schon viel Druck", gibt Dynamos Coach zu.
"Vielleicht waren sie in Aue auch ein bisschen drüber. Aber eins ist klar: So kannst du dich die ersten Minuten nicht präsentieren und so ein Gegentor wie das erste darfst du nicht bekommen."
Am Selbstvertrauen liegt es nicht, sagt Anfang: "Die Truppe hat Selbstverständnis, sie glaubt an sich. Sie hat ja nach dem 0:2 auch weiter nach vorne gespielt."
Trotzdem sollte er schnellstmöglich die richtigen Hebel finden, damit sich die SGD nicht erstmals seit dem 3. Spieltag wieder auf keinem direkten Aufstiegsplatz wiederfindet und der Druck tatsächlich noch größer wird.
Titelfoto: DPA/Robert Michael