Wieder 30.000 Fans im Dynamo-Stadion! "Das ist nicht selbstverständlich"
Dresden - 1,03 Millionen! So viele Fans strömten in den bisherigen 108 Spielen in die 20 Drittliga-Stadien. Das ist Rekord. Allein Dynamo Dresden lockte zu den bisherigen fünf Heimspielen über 145.000 Fans an, was einen Schnitt von 29.092 bedeutet. Damit sind die Schwarz-Gelben mit großem Vorsprung der Zuschauerkrösus – und lassen mit diesem Wert selbst sechs Erst- und zehn Zweitligisten hinter sich.
Auch zum Heimspiel am heutigen Samstag gegen Preußen Münster werden wir wieder knapp 30.000 Fans ins Stadion kommen, der Heimbereich ist seit Tagen ausverkauft.
Ohne Münster nahezutreten. Es ist kein absolutes Top-Spiel, es ist kein Derby. Und trotzdem ist die Hütte voll. "Das ist nicht selbstverständlich", zieht Dynamo-Trainer Markus Anfang (49) den Hut vor dem eigenen Anhang.
"Man muss ein bisschen aufpassen, wir sitzen vor jedem Spiel da und reden davon, dass das Stadion voll ist. Da könnte man schon zur Normalität übergehen und sagen, das ist normal. Das ist es aber nicht. Wir sind allerdings sehr froh darüber", erklärt der Trainer.
Das ganz große Interesse an Dynamo musste sich im Vorjahr allerdings nach dem zweiten Abstieg innerhalb von zwei Jahren erst wieder entwickeln.
Es ist noch kein zwölf Monate her, als beim 1:1 gegen die Zweite aus Freiburg (4. November 2022) keine 19.000 Zuschauer da waren. Klar, das ist gegenüber allen anderen Drittligisten Jammern auf hohem Niveau, weil selbst diese Zahl Liga-Spitze wäre. Für Dynamo war es allerdings mau.
Die 3. Liga besticht dank Dynamo Dresden im internationalen Vergleich
"Jetzt haben wir einen Schnitt von 29.000. Das ist aller Ehren wert", so Anfang.
Der Aufbruch zu neuen Ufern kam im Frühling. Da begann die Serie von neun Heimspielen in Folge ohne Niederlage. Und mit jedem Dreier mehr stieg auch das Interesse.
Besonders eindrucksvoll war der Schulterschluss nach dem knapp verpassten Aufstieg und dem letzten Heimspiel der Vorsaison gegen Oldenburg.
Das hat symbolisch das Feuer entfacht - und es geht nicht aus. "Die Jungs haben sich das ein Stück erarbeitet, zusammen mit den Fans", so Anfang.
Übrigens: Im internationalen Vergleich liegt die 3. Liga vor der 2. Liga Frankreichs (Schnitt: 8068) und der Serie B in Italien (8657).
Das ist ein großer Verdienst von Dynamo, das raus will aus der Liga - und dann könnte es auch mit Zuschauerboom der dritthöchsten deutschen Spielklasse vorbei sein.
Titelfoto: Lutz Hentschel