Umbruch bei Dynamo: Walter und SGD gehen getrennte Wege
Dresden - Egal in welcher Liga: Der SG Dynamo Dresden steht nach der Saison ein großer Umbruch bevor. Anfang der Woche wurde die Ausschreibung für die zwei neuen Geschäftsführer veröffentlicht. Doch scheinbar muss sich die SGD auch einen neuen Kaderplaner suchen.
Denn laut Bild-Zeitung gehen Kristian Walter (38) und der Verein nach elf Jahren getrennte Wege.
"Ich bin dankbar, dass ich hier arbeiten und so viele Erfahrungen sammeln durfte", wird Walter dort zitiert: "Aber jetzt ist es für mich Zeit, sich zu verändern."
Der gebürtige Dresdner arbeitet seit 2012 im Verein, kam als Scout von Energie Cottbus, wurde Chef-Scout, arbeitete auch als Co-Trainer und Interimsgeschäftsführer, war zuletzt Kaderplaner.
Walter erlebte zwei Aufstiege und drei Abstiege mit, vor allem nach dem letzten Gang in Liga drei hagelte es - vor allem von vielen Fans - ordentlich Kritik.
"Mit negativer Kritik muss man genauso umgehen, wie mit positiver. Es gab Phasen, da war ich der 'Goldgräber' oder das 'Trüffelschwein'", erklärte Walter dazu im Wintertrainingslager in Belek.
Und weiter: "Ich stelle mich dieser Kritik und kann die einordnen. Ich weiß, dass da was nicht aufgegangen sein kann, da kann man sich nicht herausreden. Man darf die Fehler nur nicht noch einmal machen."
Kristian Walter: "Wir haben etwas aufgebaut, was wenig Vereine auf diesem Level haben"
Nach dem Gang in die 3. Liga wurde der sportliche Bereich um Geschäftsführer Ralf Becker (52) ordentlich hinterfragt, Walters Aufgaben auf das Kerngeschäft Kaderplanung beschränkt.
Doch der 38-Jährige hat sich mit seinem Scouting-System in den vergangenen Jahren in Deutschland einen Namen gemacht. "Wir haben etwas aufgebaut, was - Bundesliga ausgenommen - wenig Vereine auf diesem Level haben", so Walter.
Sein Abgang mag also vielleicht nicht so überraschend kommen, zumal der Kaderplaner auch in Belek schon zugab: "Aufgrund einiger Angebote habe ich immer mal überlegt, ob man nicht mal was anderes machen soll. Dann gab es aber immer Momente, die dagegen sprachen. Weil es schön ist in Dresden und der Verein was Besonderes ist."
Nun scheint aber doch der nächste Karriereschritt zu folgen: "Manche mögen Kontinuität und immer im gleichen Unternehmen zu arbeiten. Manche mögen den ständigen Wechsel. Ich bin wohl irgendwas dazwischen."
Titelfoto: Lutz Hentschel