Dynamo-Verteidiger Kammerknecht: "Unser Ziel ist es, jedes Spiel zu gewinnen"
Dresden - Da stand er in der Mixed Zone, lachte spitzbübig und freute sich diebisch über den Dresdner 3:1-Sieg über Wiesbaden. "Euphorie pur, wirklich. Auch die Art und Weise, wie wir gekämpft haben, uns in alles reingeschmissen haben. Das war einfach nur geil. Und dann noch das Stadion", schwärmte Claudio Kammerknecht (23).
In der Anfangsphase war er an beiden Toren beteiligt - am 1:0 durch Ahmet Arslan (29, 11. Minute) und am Ausgleich durch Ivan Prtajin (26, 14.). Die Führung bereitete er vor.
"Für mich war es zuvor eigentlich ein Elfer an 'Kutsche'. Aber ich hab' mir dann gedacht, ach komm, diskutieren bringt nix. Hau' das Ding einfach in den Strafraum. Ich habe 'Ahmo' einlaufen sehen. Hat gepasst", grinste Kammerknecht.
Wenig später hat es nicht gepasst, da senste er Brooklyn Ezeh (21) im Strafraum um. Elfmeter! "War einer, umgedreht hätte ich den auch gefordert. Er ist Linksbeiner, ich dachte, er geht zur anderen Seite vorbei und nicht rechts", gab der Rechtsverteidiger ehrlich zu.
Sein Lapsus hatte keine Auswirkungen. "Da hatte ich Glück gehabt." Auch er ließ sich von dem Elfer nicht anstecken, spielte munter weiter und belohnte sich nach der Pause mit seinem Team.
"Der Trainer hat zur Halbzeit gesagt, wir sollen einfach so weitermachen. Wiesbaden hatte kaum Chancen, wir sollen geduldig bleiben. Unsere Möglichkeiten werden kommen und so war es auch", erklärte er die zweiten 45 Minuten.
Auch Claudio Kammerknecht spricht noch nicht vom Aufstieg
Nun gehört Kammerknecht zu den Spielern, die um keine Antwort verlegen sind. Launisch und ehrlich sind seine Worte nach den Partien.
Vielleicht ist er der Erste, der das in Spieler- und Vereinskreisen verpönte A-Wort mal ausspricht. Aufstieg! Den hart erkämpften direkten Aufstiegsplatz will doch die Mannschaft nicht mehr hergeben, oder?
"Kammer" fing an zu lachen: "Ja, gut. Unser Ziel ist es, jedes Spiel zu gewinnen. Wenn nicht, brauchen wir auch nicht spielen", schiffte er sich um das ominöse Wort herum. Aber recht hat er. Gewinnt Dynamo jedes Spiel, sollte das der Sprung nach oben sein.
"Wir genießen das jetzt erst einmal. Jeder auf seine eigene Weise und dann schauen wir weiter", so der 23-Jährige. Vielleicht sagt das Wort ja ein anderer laut, sollte Dresden am Sonnabend auch in Zwickau gewinnen.
Titelfoto: Lutz Hentschel