Verfahren gegen Dynamo-Präsident eingestellt: "Armutszeugnis für Vereins-Demokratie!"
Dresden - Die zwei noch offenen Ehrenratsverfahren gegen Dynamo-Präsident Holger Scholze (52) wurden eingestellt. Das geht aus dem Bericht des Ehrenrates hervor, der am 18. November zur Mitgliederversammlung vorgestellt werden wird.
Wegen Verstoßes gegen Paragraf 1 der Satzung vom Juli und Oktober 2021 gab es Verfahren gegen Scholze.
"Diese Verfahren konnten aufgrund verschiedener Vorträge zu Formalien und zeitverzögernden Darlegungen durch den vom Präsidenten abermals eingesetzten Rechtsanwalt erst nach über einem Jahr abgeschlossen werden, allerdings mit einem unbefriedigenden Ergebnis im Sinne unserer Vereinsdemokratie. Die Verfahren wurden eingestellt", heißt es in dem Bericht.
Einmal aufgrund der Antragsrücknahme nach über einem Jahr, "in welcher der Antragsteller fast schon resignierend monierte, dass der Präsident in einem rein vereinsinternen Verfahren mithilfe eines Anwaltes künstlich und ohne Grund das Verfahren immer wieder verzögerte".
Konkret habe selbst nach zwölf Monaten noch nicht einmal ein Termin zur mündlichen Anhörung realisiert werden können. "Ein Armutszeugnis für unsere Vereinsdemokratie!", so der Ehrenrat.
Die Einstellung des zweiten Verfahrens erfolgte mit ähnlichem Hintergrund. Es habe zwischen den Beteiligten keinerlei Verständigung gegeben, Termine seien abgesagt und gesetzte Fristen nicht eingehalten worden.
"Am Ende gab es nur Verdruss und keine Lösungen, absolut keine Kommunikation zwischen dem Präsidenten und den Antragstellern, alle langjährige Mitglieder unseres Vereins."
Titelfoto: imago/Jan Hübner