Krisengespräch nach Dynamo-Pleite: So geht's mit Trainer Markus Anfang weiter
Dresden - Erstmals in dieser Saison gab es für die Dynamos nach einem Spiel jede Menge Pfiffe aus dem K-Block. Der Geduldsfaden scheint gerissen, doch ein Ende der Abwärtsspirale scheint aktuell nicht in Sicht.
Trotzdem genießt Coach Markus Anfang weiterhin das Vertrauen - auch nach einem Krisengespräch am Montagmorgen. Der Aufsichtsrat hatte sich bereits vor fünf Wochen "langfristig" und "ligaunabhängig" zu dem 49-Jährigen bekannt - ein Dilemma, in das man sich selbst gebracht hat.
Denn nach dem ernüchternden 1:3 gegen Saarbrücken wäre wohl gestern die letzte Chance gewesen, in Sachen Aufstiegskampf noch einmal einen neuen Impuls zu setzen.
Doch aus Vereinskreisen hieß es, es bleibe alles beim Alten. Nach TAG24-Informationen soll es innerhalb der entscheidenden Gremien allerdings durchaus unterschiedliche Meinungen zum Thema Anfang gegeben haben. So immerhin kann der Aufsichtsrat für sich in Anspruch nehmen, Wort gehalten und den angeblichen Gesetzen des Geschäfts getrotzt zu haben.
Bedeutet in der aktuellen Form aber auch, dass man sich wohl vom Pflichtthema Aufstieg in die 2. Bundesliga nun vorerst verabschieden muss. Nur elf Punkte aus zwölf Spielen im Jahr 2024, nur zwei Siege und sechs Niederlagen aus den letzten zehn Ligaspielen, lassen aktuell keinen anderen Schluss zu.
Während die Konkurrenz Woche für Woche punktet, rutscht die SGD immer weiter in die Krise. 18 Punkte sind noch zu vergeben, und die Verunsicherung bei den Spielern - das zeigten auch die Interviews nach der zwölften Saisonniederlage - wird immer größer.
Dynamo-Coach Markus Anfang: "Wir sind alle Teil des ganzen Problems und wir arbeiten dran!"
Trotzdem, oder gerade deswegen, stellt sich Anfang schützend vor sie.
Ein Fakt, der ihm sicherlich zugutegehalten wird: "Das sind meine Jungs, die schütze ich und die werde ich bis zum Schluss schützen", erklärte er zuletzt.
"Wir sind alle Teil des ganzen Problems und wir arbeiten dran. Die Jungs haben ein gutes Gefühl auf dem Feld, kommen zu Torchancen. Sie wissen aber auch, dass sie am Ende die entscheidenden Personen sind, um das Tor zu machen. Aber wir sind diejenigen, die immer wieder Lösungen bringen müssen. Ich finde, dass wir das Woche für Woche hinbekommen, aber ohne zu punkten. Dann ist es normal, dass Frustration da ist. Die darf und muss auch da sein. Die Frage ist, wie weit darf die gehen? Wann hilft die, wann nicht?"
Vielleicht können Anfang & Co. diese Frustration in den nächsten Wochen auch in die richtigen Bahnen lenken.
Titelfoto: Bidlmontage: Lutz Hentschel