Dynamo Dresden und der Testlauf für die Relegation
Dresden - In Sachsen ist Abitur-Zeit. Die großen Prüfungen, die schon die Weichen für die Zukunft stellen. Dynamo Dresden ist quasi kurz davor. Die Profis haben jetzt noch zwei Klausuren vor sich, die nicht mit in die Gesamtnote einfließen.
Sind diese unwichtig, wo der Ausgang doch ach so bedeutungslos ist? "Das ist schwer vergleichbar", sagt SGD-Coach Guerino Capretti (40), der Lehrer ist. "Aber jede gut geschriebene Klausur gibt Selbstvertrauen."
Am heutigen Sonntag die Arbeit in Karlsruhe, in einer Woche daheim gegen den FC Erzgebirge Aue und dann kommen die Prüfungen am 20. sowie 24. Mai.
"Jedes gute Spiel hilft uns. Wenn wir von Selbstvertrauen sprechen: Das ist wichtig für die Relegation. Das brauchen wir nicht nur in den Spielen, sondern auch im Training", sagt der 40-Jährige.
Dresden will keinen Leerlauf bis zum Hinspiel beim Drittligisten haben, sondern sich jetzt in Form bringen. Deshalb sollen die Profis 100 Prozent geben.
Aber wie sieht es mit denen eigentlich aus? Seit einer Woche steht die Relegation fest. Sind die Spieler überhaupt in der Lage dazu, jetzt in den beiden letzten Punktspielen Vollgas zu geben oder gibt es einen Spannungsabfall?
"Eins ist ganz klar: Wir spielen die Relegation. Wer das jetzt nicht angenommen hat, der hat hier nichts zu suchen. Das sage ich ganz klar", wird Capretti energisch.
Dynamo Dresdens Trainer Guerino Capretti will volle Intensität, Leidenschaft und Zielstrebigkeit sehen!
"Die Situation ist so. Das ist eine Chance, die wir wahrnehmen wollen. Und da erwarte ich, und das sehe ich auch, dass jeder die Situation mental und physisch annimmt, sich in Form bringt und wir das gemeinsame Ziel erreichen", will er kein Larifari in Karlsruhe und gegen Aue dulden.
Capretti fordert im Badischen volle Intensität, Leidenschaft und Zielstrebigkeit. "Mir ist wichtig, dass wir eine gute Kompaktheit und Stabilität in unserem Spiel haben."
Und das gegen einen Gegner, der längst im Urlaubsmodus scheint. Der KSC hat seit fünf Spielen nicht mehr gewonnen, den Klassenerhalt aber seit zwei Wochen in trockenen Tüchern.
Da lässt sich durchaus etwas machen. Die Chance, diese fast schon unglaubliche Sieglos-Serie von 15 Partien zu beenden, die ist da.
"Abzuwarten bleibt, ob Philipp Hofmann spielen kann. Mit ihm ändert sich natürlich das Spiel der Karlsruher", so Capretti.
Drei Punkte sind in einer Klausur in der Schule eher schlecht. Für Dynamo aber wäre es die volle Punktzahl auf dem Weg zu erfolgreichen Abschlussprüfung, die in der Relegation mit "gut" enden soll - das wäre der Klassenerhalt.
Titelfoto: Lutz Hentschel