Dynamo Dresden trauert: SGD-Legende Siegmar Wätzlich tot
Dresden - Die SG Dynamo Dresden trauert um Siegmar Wätzlich. Der Defensivspieler und DDR-Auswahlspieler stand in 220 Pflichtspielen für die SGD auf dem Feld und verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit in der Nacht zum Donnerstag im Alter von 71 Jahren.
Vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Köln am Sonntag wird es eine Schweigeminute geben, Dynamo wird außerdem mit Trauerflor spielen.
"Heute ist ein trauriger Tag für Dynamo Dresden, der Verlust von Siegmar Wätzlich schmerzt sehr", sagte Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Minge.
"'Wätzer‘ hat als Aktiver viel geleistet für unseren Verein und an der Geschichte der Sportgemeinschaft mitgeschrieben. In erster Linie aber haben alle, die Siegmar kannten, ihn als einen wunderbaren Menschen geschätzt. Er war bis zuletzt ein lockerer Typ, uneitel und herzlich. Und er war grundehrlich, direkt und immer gerade heraus. Das habe ich persönlich an ihm sehr geschätzt. Seiner Familie wünsche ich in diesen Stunden viel Kraft. Ich bin mir sicher, dass viele Dynamos in Gedanken bei ihnen und bei Siegmar Wätzlich sind."
Siegmar Wätzlich begann seine aktive Laufbahn in seiner Geburtsstadt bei der SG Rammenau.
1965 wechselte er zu Dynamo und kam nach zwei Jahren in der Dresdner Jugend ab 1967 für die Herrenmannschaft in der DDR-Oberliga zum Einsatz.
Gleich in seiner ersten Saison absolvierte Wätzlich alle 26 Ligaspiele. Sein Debüt gab er am 8. Juli 1967 beim 4:1-Sieg gegen AIK Solna im Intertoto-Cup.
Beim ersten Europapokalspiel der SGD gegen die Glasgow Rangers war "Wätzer" als 19-Jähriger ebenfalls dabei.
In den folgenden Jahren wurde er ein fester Bestandteil des Abwehrriegels um "Dixie" Dörner und Frank Ganzera.
Darüber hinaus bestritt er 24 A-Länderspiele für die DDR, mit der er bei den Olympischen Spielen 1972 in München die Bronze-Medaille gewann.
Zwei Jahre später absolvierte er bei der WM-Endrunde in der Bundesrepublik die ersten vier Spiele – und stand auch beim legendären 1:0-Sieg gegen die BRD auf dem Feld.
Ein Meniskusschaden zwang den gelernten Fleischer 1976 zum vorzeitigen Karriereende.
Ruhe in Frieden, "Wätzer".