Dynamo-Trainer Anfang spricht über ehemaligen Mitspieler Rost: "Waren weder Feinde noch Freunde!"
Dresden - Es ist das einzige Duell in dieser Drittliga-Saison zweier ehemaliger Mitspieler, die jetzt Trainer sind. Dynamo Dresden muss am morgigen Sonntag zum brisanten Derby nach Aue. Dresdens Markus Anfang (48) trifft auf Kollegen Timo Rost (43), mit dem in der Rückrunde 2003/04 beim FC Energie Cottbus spielte.
"Ich kam damals in der Winterpause aus Kaiserslautern. Ich habe nicht viele Spiele gemacht, weil ich da gesundheitlich Schwierigkeiten hatte", sagte Anfang am Freitag zur Spieltagspressekonferenz vor dem Duell im Schacht.
"Das waren gar nicht so viele Berührungspunkte mit Timo, außer bei den Trainingseinheiten und dann paar Partien. Ich war ja nur von Ende Januar bis Ende Mai in Cottbus. Wir sind weder Feinde noch irgendwie Freunde. Wir haben halt mal zusammengespielt", sah der 48-Jährige das nüchtern: "Ich hatte viele Stationen in meiner Karriere als Spieler. Wenn dann alle, mit denen du zusammengespielt hast, deine Freunde wären, dann wäre das Telefonbuch voll."
In diesen Zeitraum fiel allerdings ein Spiel mit Cottbus beim FC Erzgebirge Aue - eine 0:1-Niederlage am 16. April 2004.
"Ich weiß noch, als wir damals mit dem Bus in Aue vorgefahren sind. Da ging es schon vor dem Spiel los. Das war schon wild, es wurde laut. Das war noch das alte Stadion. Es war bitter nach der Partie, wie die Heimmannschaft den Sieg gefeiert hat", so Anfang.
Markus Anfang hat als Trainer eine positive Bilanz gegen den FC Erzgebirge Aue
Noch bitterer war die Niederlage in der Endabrechnung der Saison für Energie. Ein Punkt fehlte zum Aufstieg in die Bundesliga.
Darum geht es am Sonntag natürlich nicht. Es geht speziell für Dynamo darum, nach zwei Niederlagen die Kurve zu bekommen, den Anschluss nicht zu verlieren.
"Ich will das Ergebnis anders gestalten als damals", wünscht sich der Trainer. "Wir wollen als Sieger vom Feld gehen. Das sind Emotionen. Wenn du Emotionen in den falschen Kanal bekommst, verlierst du deine Struktur. Und wenn du deine Struktur verlierst, dann kann es sein, dass es nach hinten losgeht", will er den Fokus auf die Basics legen: Leidenschaft und Kampf.
Übrigens: Anfangs Bilanz als Trainer in Spielen gegen Aue ist ein gutes Omen für ihn. Mit seinen Teams spielte er sechsmal gegen den FCE - vier Siege, ein Remis, eine Niederlage.
Titelfoto: imago/Contrast