Dynamo-Trainer Anfang als Tribünen-Gast: "Es war eine schwierige Perspektive"
Dresden - Dass Markus Anfang (48) ausgerechnet das Choreo-Spektakel im Rudolf-Harbig-Stadion genüsslich von der Tribüne aus anschauen konnte, war Zufall. Und auch, wenn er es sicherlich kurze Zeit genoss: Dynamo Dresdens Coach ist froh, dass er wieder an die Seitenlinie darf.
"Ich hatte ja leider Zeit, mir das anzugucken, aus einer Perspektive, die ich so ziemlich ungern habe", gab der 48-Jährige nach dem Sieg gegen Waldhof Mannheim zu und fand selbstredend nur lobende Worte: "Einfach ein Riesenkompliment! Das war eine wahnsinnige Stimmung mit einer wahnsinnigen Choreografie."
Der Genuss hielt sich aber in Grenzen, denn Anfang konnte sich auf ungewohntem Platz auf der Pressetribüne nicht gemütlich zurücklehnen. Er ist ein Vollblut-Trainer, der das Gestikulieren und den Kontakt zu seinen Spielern braucht: "Du willst in der ein oder anderen Situation Unterstützung geben, aber das ist dann halt schwierig, auch die Ruhe zu bewahren."
Der Kontakt zur Mannschaft und allen Betreuern war verboten, seine emotionalen Ausbrüche waren maximal auf der Pressetribüne zu vernehmen.
Anfang fieberte ordentlich mit, konnte sich im Nachgang aber auch nicht von dem tollen Blick hoch oben unter dem Dach des Stadions erwärmen lassen: "Es war eine schwierige Perspektive. Zwar ist es schön, wenn du verschiedene Sachen von oben beobachten kannst, brauch ich aber nicht mehr!"
Markus Anfang ist stolz auf Heiko Scholz und Florian Junge
Seit Montag steht er zumindest schon wieder an der Seitenlinie des Trainingszentrums und bereitet die Mannschaft gemeinsam mit seinen Co-Trainern Heiko Scholz (57) und Florian Junge (36) auf das schwere Auswärtsspiel beim Tabellendritten Freiburg II. vor.
Auf "Scholle" und "Flo" ist Dynamos Coach "mächtig stolz". Er habe "zwei top Co-Trainer" an seiner Seite. "Die Entscheidungen, die beide getroffen haben, hätte ich genauso getroffen."
Deswegen gab's für die Spieler auch keine zwei Tage frei, da war sich das Trainerteam auch ohne Abstimmung einig.
Anfang: "Ich verstehe die Jungs, das ist total in Ordnung. Wir müssen aber hart arbeiten, bekommen nichts geschenkt. Es geht darum, sich in jeder Szene durchzusetzen, da brauchen wir eine entsprechende Fitness. Da müssen wir jetzt durch."
Titelfoto: Lutz Hentschel, Robert Michael/dpa