SGD-Geschäftsführer nimmt Mannschaft in die Pflicht: "Muss zeigen, ob sie kann und will!"
Dresden - Die Temperaturen zeigten am Nachmittag drei Grad über null, es wehte ein eisiger Wind durchs Trainingszentrum. Es war kalt. Der Stimmung bei Dynamo entsprechend? "Es hat abgekühlt, meinst du?", lachte Sport-Geschäftsführer Thomas Brendel (58) in der Medienrunde. Er bezog es aber nur auf das Wetter.
![Dynamos Sport-Geschäftsführer Thomas Brendel (58) gefällt nicht unbedingt, was er seit Jahresbeginn zu sehen bekommt.](https://media.tag24.de/951x634/h/8/h8mt35ymb842bzu4yaze99e7vctmn544.jpg)
Brendel schaute das komplette Training zu. Und das immer mit einem Lächeln im Gesicht. Die Stimmung ist gut bei ihm, die sei auch in der Mannschaft trotz allem intakt, missmutig würde keiner durch die Gegend laufen.
Obwohl der Rückrundenauftakt niemandem schmeckt, auch Brendel nicht. Vier von möglichen zwölf Punkten hat Dynamo in den bisherigen vier Partien geholt. Das ist eher so semi.
"Absolut, ja. Das entspricht nicht unseren Ansprüchen, auf jeden Fall nicht", so der 48-Jährige.
Er nimmt die Jungs jetzt in die Pflicht. "Ich glaube, wir müssen sie zu Hause nicht motivieren, das macht das Stadion und die Situation an sich von selbst. Ich freue mich auf das Spiel gegen 1860 und dann auch in Rostock, weil ich eine Reaktion von der Mannschaft erwarte."
Dynamo Dresden: Thomas Brendel fordert mentale Stärke von seinen Spielern
![Thomas Stamm (41, l.) und Thomas Brendel beim Training.](https://media.tag24.de/951x634/9/j/9ju2jnkuloouekwajbsa4ttj364l626u.jpg)
Die ist nötig, auch weil das Punktepolster schmilzt. Von sechs Punkten Vorsprung auf Rang drei ist einer übrig geblieben. "Wir haben gegenüber dem gleichen Zeitraum der Hinrunde -5 Punkte. Es würde uns gut zu Gesicht stehen, jetzt wieder einen Dreier zu holen", fordert Brendel.
Sorgen macht er sich noch keine, dass die Durststrecke weitergeht. "Aber es ist nicht unser Anspruch. Wir müssen uns damit beschäftigen, dass es mit so einem Schnitt nicht reicht, vorn zu bleiben. Das muss uns bewusst sein. Es ist für uns entscheidend, wie wir den Februar abschließen und in den März hineinkommen, ob wir die Position verteidigen können. Das muss die Mannschaft zeigen, ob sie das kann und will."
Der kühle Kopf ist dabei Grundvoraussetzung. Mentale Stärke ist in diesen Momenten vielleicht sogar mehr gefordert als das fußballerische Können.
"Es ist generell wichtig, mental stark zu bleiben. Wir hatten schon ein paar Spiele, wo es eng war. Hannover zum Beispiel. Da hast du den Bock umgestoßen, dann ging es in eine gute Richtung. Wenn du für Dynamo spielst und wenn du auf einem Aufstiegsplatz bleiben willst, musst du jeder Woche mental stark sein und Widerstände brechen. Es wird sich zeigen, ob wir das wieder können", so Brendel.
Sind klare Worte an die Truppe. Sie muss das jetzt umsetzen.
Titelfoto: Lutz Hentschel