Dynamo-Stürmer Kutschke donnert los: "Es gibt in Dresden keine Grauzone"

Dresden - Bei den Fans konnte Stefan Kutschke (33) nach dem Schlusspfiff noch für halbwegs versöhnliche Töne sorgen, kurz darauf vor den Mikrofonen platzte der Zorn aber auch bei Dynamo Dresdens Stürmer mal so richtig raus.

Nach der Pleite gegen den SV Waldhof Mannheim fand Stefan Kutschke (33) deutliche Worte.
Nach der Pleite gegen den SV Waldhof Mannheim fand Stefan Kutschke (33) deutliche Worte.  © Lutz Hentschel

"Es muss sich jeder mal fragen, ob es für ihn Druck ist, für Dynamo zu spielen, oder ob es eine Wohltat ist, bei so einem Verein sein zu dürfen", stellte Kutschke die Grundsatzfrage an seine Kollegen.

"Ich höre immer 'geile Stadt, geile Fans, geiler Verein und geiles Stadion', aber es muss auch jedem bewusst sein, dass die Stimmung in Dresden schnell kippt."

So wie es auch nach der fünften Niederlage im 14. Saisonspiel am Sonnabend der Fall war. Über 90 Minuten feuerten die SGD-Fans ihre Mannschaft erbarmungslos an, nach dem Abpfiff gab's aber Redebedarf. Kutschke: "Es gibt in Dresden keine Grauzone!"

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Doch damit stellt sich die Frage: Sind sich alle Dynamo-Spieler dieser Tatsache bewusst? "Das hoffe ich", so der Dynamo-Stürmer.

"Es wird keiner zu mir sagen: 'Stefan, das ist mir zu viel Druck.' Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Dennoch muss sich jeder hinterfragen, ob das, was wir zeigen, tatsächlich unser Anspruch ist."

Stefan Kutschke nimmt Markus Anfang in Schutz

Stefan Kutschke (33, r.) möchte die Verantwortung der Spieler nicht auf Markus Anfang (48) abwälzen.
Stefan Kutschke (33, r.) möchte die Verantwortung der Spieler nicht auf Markus Anfang (48) abwälzen.  © Lutz Hentschel

Dresdens Vize-Kapitän legt nicht das erste Mal in dieser Saison den Finger in die Wunde. Geholfen hat es scheinbar bisher noch nicht. Können die schwarz-gelben Akteure also nicht mit Druck umgehen?

"Das kann ich nicht bestimmen. Ich kann nur von mir selber ausgehen", wiegelte Kutschke ab, stellte aber gleichzeitig klar: "Als kleine Kinder wollten wir Fußballprofis werden und in vollen Stadien spielen. Jetzt muss ich damit klarkommen. Das ist Leistungssport und nichts anderes als in der Gesellschaft!"

Der 33-Jährige vermisst derzeit Einsatz und Wille - auch wenn er den eigentlich niemandem absprechen will.

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"Wenn der zu sehen war, wurden bei Dynamo bisher auch immer Fehler toleriert. Wir müssen doch an unseren Plan und an das, was wir ausgearbeitet haben, glauben", redete sich Kutschke in Rage und nahm dabei auch Trainer Markus Anfang (48) in Schutz.

"In so einer Phase ist der Trainer doch immer die ärmste Sau. Es ist die Verantwortung von jedem Spieler. Wir haben einen Plan, der eigentlich nicht schwer ist. Die Frage ist: Wollen oder können wir das nicht?"

Titelfoto: Lutz Hentschel

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