Dynamo Dresden: Stolzer Nationalspieler Park ist zurück
Dresden - Er hatte kaum Urlaub, aber dafür bekam er von Jürgen Klinsmann (58) eine Vitamin-Pille verabreicht. Dresdens Kyu-Hyun Park (22) ist seit Kurzem Nationalspieler Südkoreas. Darauf angesprochen strahlt er. "Ich habe als Kind meinen Eltern und Großeltern gesagt, in zehn Jahren will ich für mein Land spielen", sagte der 22-Jährige sichtlich stolz nach dem Testspiel in Bautzen. "Das ist ein Traum."
Sein Debüt in der Elf von "Klinsi" gab er beim 0:1 gegen Peru in Daegu, er wurde kurz vor Schluss eingewechselt.
Wenige Tage später kam Park auch gegen El Salvador (1:1) in Daejeon in der zweiten Hälfte ins Spiel. Seine ersten beiden Länderspiele. Und die waren eigentlich noch gar nicht vorgesehen.
"Eigentlich sollte ich bei unserer 'U24' spielen. Darauf hatte ich mich vorbereitet. Doch dann kam der Trainer und sagte, er hat eine Überraschung für mich", so Park über ein Gespräch mit Markus Anfang.
Der Coach klärte auf: "Ich hatte ein Telefonat mit Südkoreas Co-Trainer Andreas Herzog. Er hat mich zu 'Parki' befragt und dann stand fest, dass er zur A-Nationalmannschaft reisen wird. Ist ja auch nicht so schlecht für Dynamo", so Anfang lachend.
Was für Park auch wichtig war: Er hatte durch Klinsmann keine Anpassungsschwierigkeiten. Er konnte sich mit seinem Nationaltrainer auf Deutsch unterhalten.
Südkoreas Nationaltrainer Jürgen Klinsmann schenkt Kyu-Hyun Park das Vertrauen
Deshalb kam er gleich gut klar in der Mannschaft.
"Das war gut für mich. Wir konnten so problemlos reden", so Park, der 2019 aus Ulsan zu Werder Bremen in den Nachwuchs kam und mittlerweile die deutsche Sprache nahezu perfekt spricht.
Also versteht er auch "Klinsis" Schwäbisch? Park lacht.
"Das ist schwer, aber es geht." Der Nationaltrainer schenkte ihm das Vertrauen, suchte den Kontakt zum Debütanten. "Das war wirklich toll. Ich danke auch Dynamo Dresden, meinen Mitspielern, den Fans. Sie alle haben das möglich gemacht", sagt Park.
Nach den beiden Spielen blieb er noch in Südkorea.
"Ich hatte meine Familie lange nicht gesehen. Ich durfte noch sechs Tage bleiben, mich erholen und konnte auch bei Freunden vorbeischauen. Ich habe genug Pause gehabt. Das ist kein Problem für mich", sagt er zu seiner kurzen Freizeit.
Jetzt ist er zurück bei Dynamo und will das nachholen, was der Verein in der letzten Saison so knapp verpasst hat: den Aufstieg. Und das als Nationalspieler.
Titelfoto: Dynamo Dresden / Dennis Hetzschold