Er hat einen Traum! Kutschke will noch ein Jahr bei Dynamo spielen und dann Karriere beenden

Dresden - Er atmet und lebt Dynamo Dresden wohl wie kein anderer im Team, am Samstag könnte er womöglich wieder einmal in der Startelf bei der SGD im hitzigen Derby bei Energie Cottbus (14 Uhr) stehen. Doch wie stellt sich Stefan Kutschke (36) eigentlich seine Zukunft vor?

Stefan Kutschke (36) würde gern noch ein Jahr bei Dynamo Dresden spielen und dann seine Karriere beenden.
Stefan Kutschke (36) würde gern noch ein Jahr bei Dynamo Dresden spielen und dann seine Karriere beenden.  © Picture Point / Gabor Krieg

Am Saisonende läuft sein Vertrag aus, nach seinem Wunsch darf es danach gern weitergehen. "Natürlich würde ich mich freuen, wenn es bei Dynamo Dresden weitergehen würde. Eine Saison könnte ich mir schon noch vorstellen. Der Traum wäre, die Karriere in der Heimat zu beenden", sagte er jetzt in einem Interview mit MagentaSport. Im Idealfall möchte er noch einmal in der 2. Bundesliga mit Schwarz-Gelb auflaufen.

Nun ist die SGD in Form von Sportgeschäftsführer Thomas Brendel (48) und Trainer Thomas Stamm (41) am Zug, zu schauen, ob und wie es für den Kapitän weitergeht. Vor allem Brendel betonte bei der Ehrung für sein 50. Tor für die SGD, wie wichtig der gebürtige Dresdner fürs Team sei.

Eine Karriere als Trainer strebt Kutschke nach seiner aktiven Zeit im Übrigen nicht an. "Nein, wenn ich elf solcher Patienten hätte wie mich, dann würde ich die Lust irgendwann verlieren. Trainer, das habe ich gleich gesagt, das wäre nie was für mich gewesen", macht er klar.

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Auf anderer Ebene kann er sich einen Verbleib bei Dynamo aber vorstellen. "Aber so im Bereich Scouting, welche Spieler könnten vielleicht hierher verpassen, nach Dynamo Dresden. Wenn Du von hier kommst, dann ist der Verein wie ein Virus. Dann willst du gerne bei Dynamo Dresden den Weg weiterbegleiten", blickt er voraus.

Dynamo Dresden: Stefan Kutschke tauschte sich schon vor der Saison intensiv mit Thomas Stamm aus

Mit Trainer Thomas Stamm (41, M.) tauschte sich Kutschke (l.) schon intensiv vor dessen Amtsantritt aus.
Mit Trainer Thomas Stamm (41, M.) tauschte sich Kutschke (l.) schon intensiv vor dessen Amtsantritt aus.  © Lutz Hentschel

Er sprach auch über seine neue Rolle, in der er eben nicht mehr von Anfang an auf dem Rasen steht.

"Wir haben lange mit Thomas Stamm auch schon vor der Saison gesprochen, wo er noch nicht unser Trainer war, und etliche Telefonate geführt. Da wurden etliche Sachen auch klar besprochen, dass sich Rollen auch ändern können. Bei dem Trainer ist es so, dass das Leistungsprinzip zählt. Wir sind auf den Sturmpositionen mit Dafi (Christoph Daferner) und Meise (Robin Meißner) schon sehr gut besetzt."

"Da geht es nicht darum, dass Stefan Kutschke eine neue Rolle hat, sondern wie funktioniert das Konstrukt? Der Verein soll erfolgreich sein", macht Kutschke bei Magenta klar.

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Beim Derby in Cottbus könnte es aber anders sein, denn während Meißner sich am vergangenen Sonntag gegen Viktoria Köln auf der Tribüne wiederfand, erzielte Kutschke den Anschlusstreffer zum 2:3.

"Entscheidend ist nur Wille, Einsatz und Leidenschaft. Was die in der Lausitz von ihren Jungs fordern, ist bei uns nichts anderes. In einem Derby braucht es völlige Hingabe über die 90 Minuten und für das Team. Da wird es nicht darauf ankommen, dass man sich mit einer tollen Kombination irgendwo rausspielt", macht der Dynamo-Leader klar.

"Wir haben bewiesen, dass wir das können. Die Frage ist, können wir das auch am Samstag? Ich bin positiv gestimmt. Wenn du dreckig die Punkte holst und die Leute sehen, du hast das Derby angenommen, dann ist das viel wert", blickte er im Gespräch mit TAG24 auf das heiße Duell in der Lausitz voraus.

Hitziges Derby bei Energie Cottbus: Das macht den Gegner aus Sicht von Stefan Kutschke aus

Im Hinspiel leitete der Kapitän mit seinem Elfmeter-Tor zum 1:2 die Aufholjagd ein, am Ende siegte die SGD mit 4:2.
Im Hinspiel leitete der Kapitän mit seinem Elfmeter-Tor zum 1:2 die Aufholjagd ein, am Ende siegte die SGD mit 4:2.  © Lutz Hentschel

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"Da kann man vielleicht auch nicht mehr von Glück reden. Was ein bisschen unheimlich wird, ist, dass die Aufsteiger die Liga jetzt immer so ein bisschen aufmischen. Wir hatten es mit Elversberg, mit Ulm und jetzt Cottbus", muss auch Kutschke gestehen. "Sie halten sich immer noch bedeckt. Von vier Punkten bis zum Klassenerhalt ist die Rede. Wenn man aber so lange oben dabei und Tabellenführer ist, dann ist es auch kein Glück oder Zufall."

Doch was zeichnet den FC Energie aus? "Da ist eine Leichtigkeit, die haben da oben in der letzten Saison auch wieder Freude an Energie Cottbus gefunden. Diesen Flow nehmen sie mit. Wir reden aber nicht über Zufall, sie präsentieren sich unter 'Pele' Wollitz sehr stark. Sie haben eine Unbeschwertheit, können viel gewinnen. Das ist eine Truppe, die nach dem Aufstieg zum Großteil zusammengeblieben ist", beschreibt Dynamos Kapitän die Stärken der Lausitzer.

Beide Mannschaften - die SGD und Energie - würden als "Kollektiv ganz gut" funktionieren. Sowohl Cottbus als auch Dresden nehmen das Spiel gern in die eigene Hand. "Dann wird es vielleicht ein Gern-Macher-Spiel", scherzt Kutschke. "Dann geht es darum, wer hat den besseren Plan, wer hat den anderen vielleicht besser beobachtet?

Die Antwort wird am Samstag ab 14 Uhr auf dem Rasen liegen.

Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg

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