Dynamo spricht nicht vom Aufstieg: "Müssen bisschen geduldiger sein!"
Dresden - "Ambitioniert" will Dynamo Dresden laut Sport-Geschäftsführer Thomas Brendel (48) in die Saison starten. Von "kleineren Brötchen" spricht Aufsichtsrat Jens Hieckmann (60). Vom Aufstieg wie in den vergangenen beiden Jahren reden die Dresdner bis jetzt noch nicht. Und das sicher ganz bewusst, um nicht gleich unnötig Druck aufzubauen. Schließlich hat auch der Kader noch viele Baustellen.
"Wir müssen ambitioniert sein, wissen aber, dass es in dieser Liga sieben, acht andere Vereine gibt, die ebenfalls ambitionierte Ziele haben", sagt Brendel. "Ich weiß, das will niemand hören, wir müssen ein bisschen geduldiger sein, bis sich alles einspielt."
Dresden spuckt andere Töne als speziell vor Jahresfrist. Damals schraubte der Verein den Druck gleich richtig hoch, umgehen konnten die Profis damit nur in der Hinrunde. Daher verlangt der neue Chef auch eine "klare Analyse der vergangenen Saison. Diese muss der Weiterentwicklung dienen."
Fehler sollen nicht wiederholt werden. Dazu braucht es Neuzugänge, die "sich in der 3. Liga auskennen und Druck aushalten können", wie es Brendel sagt.
Mit Beginn des Trainingslagers will er den Kader zum großen Teil zusammenhaben, sich aber ein, zwei Optionen offenhalten.
Auf Dynamo Dresden warten neue Herausforderungen
Nach dem Dynamo zwei Jahre umsonst dem Aufstieg hinterherjagte, sind die Verantwortlichen jetzt demütiger. "Es steht uns gut zu Gesicht, nicht von Anfang an über konkrete Ziele zu sprechen. Schon gar nicht jetzt zu diesem Zeitpunkt, an dem der Kader noch nicht steht", sagt Hieckmann und kommt auch noch einmal auf Neuzugänge zu sprechen.
"Wir brauchen keinen, der sich nach 14 Tagen aufs Emblem klopft. Sie sollen sich mit dem Verein identifizieren und den Druck aushalten", sagt er.
"Gebt Thomas jetzt vier, fünf Wochen Zeit. Dann werden wir sehen, wo die Reise hingeht."
Der Anspruch, weit oben mitspielen zu wollen, ist da, so Hieckmann, "ohne Aufstieg zu schreien und dem Slogan dann dem ganzen Jahr hinterherzurennen".
Die 2. Liga ist das Ziel der Zukunft, aber: "Wir mussten jetzt einen Schnitt machen. Uns haben Spieler verlassen, bei den wir dachten, sie bleiben. Das ist eine neue Herausforderung. Es ist aber nicht so, dass der nächste Schuss sitzen muss, das muss ich ganz deutlich sagen. Wir geben das jetzt alles in neue sportliche Hände und wir hoffen, dass es besser läuft als in den letzten zwei Jahren", so der Aufsichtsrat.
Titelfoto: Lutz Hentschel, imago/Dennis Hetzschold