Dynamo-Sportchef Ralf Becker verteidigt seine Transfers
Dresden - Eigentlich wollte Dynamo Dresden im Winter keine Talente holen, doch Sportchef Ralf Becker (52) ist von Neuzugang Jakob Lemmer (22) trotz seines jungen Alters überzeugt.
"Wir werden nicht noch ein Talent holen. Es nützt nichts, jetzt wieder auf Entwicklung zu gehen, sondern eher zu gucken, dass man die vorhandenen Talente auf ein neues Level hebt und das durch erfahrene Spieler oder mit einem gewissen Profil unterstützt", kündigte der SGD-Kaderplaner Kristian Walter (38) vor nicht einmal vier Wochen an. Mit Lemmer wurde nun aber doch ein weiteres Talent geholt.
Warum? "Wir wollten vor allem einen Spieler holen, von dem wir überzeugt sind, dass er uns in den nächsten Monaten und in den nächsten zweieinhalb Jahren weiterhilft", verteidigt Ralf Becker die Verpflichtung des erst 22-jährigen Außenbahnspielers.
"Wir haben in der Hinrunde gemerkt, dass man kein ungutes Gefühl haben muss, wenn ein Spieler aus der Regionalliga kommt. Die Aufsteiger - und gerade die SV Elversberg - zeigen, wie stark die Regionalliga ist. Die Unterschiede sind nicht groß."
Für Dynamos Sportgeschäftsführer ist der bisher einzige Winterneuzugang "auch kein ganz junger Spieler mehr. Er hat viele Spiele im aktiven Bereich gemacht. Jakob ist im besten Fußballeralter."
Unter Dynamos Ex-Coach Alexander Schmidt (54) hat Lemmer sein Talent bei Kickers Offenbach bereits mehrfach aufblitzen lassen. Acht Tore und vier Vorlagen waren es in 20 Spielen.
Involviert in den Transfer war der inzwischen auch ehemalige Coach der Hessen aber wohl nicht, zumindest Becker hatte mit ihm "keinen Kontakt".
Oliver Batista Meier ist vorerst weg, eine Lösung für Jan Shcherbakovski wird gesucht
Noch bis zum 31. Januar ist das Transferfenster offen. Weitere Verstärkungen sind wohl nicht vorgesehen. Aber: "Ausschließen sollte man nie was und ich werde nicht sagen, es hat sich alles erledigt", so Becker.
Neben einer Verpflichtung gab es bisher auch nur einen Abgang: Oliver Batista Meier (21) wurde zum SC Verl ausgeliehen, einem direkten Ligakonkurrenten.
"Oli ist nach wie vor ein talentierter Spieler, die Entwicklung hat aber im letzten Jahr stagniert. Jetzt kann er in einem ruhigeren Umfeld Fußball spielen, weswegen ich die Konstellation über 18 Monate ganz gut finde. Weiter unten hätten wir ihn aber sicherlich nicht verliehen bekommen", erklärt Becker den Transfer.
Mindestens ein weiterer Spieler soll den Klub noch zumindest vorübergehend verlassen. Dass eine Lösung für Jan Shcherbakovski (21) gesucht wird, ist kein Geheimnis.
Becker: "Die ein oder andere Personalie haben wir noch, da geht es aber eher darum, einen Spieler abzugeben. Grundsätzlich sind wir mit dem Kader zufrieden."
Titelfoto: Lutz Hentschel