Dynamo soll Fanshop schnell zurückkaufen: Welche Folgen hat das für die SGD?

Dresden - Die Mitglieder haben entschieden. Der Fanshop soll zum 1. Juli 2026 zu 100 Prozent zur SG Dynamo gehören. Die Geschäftsführer David Fischer (40, Kommunikation) und Stephan Zimmermann (37, Finanzen) wollten ihn erst zwei Jahre später übernehmen. Wie gehen die beiden jetzt damit um? Fischer stellte sich nach der Außerordentlichen Mitgliederversammlung den Medien.

Finanz-Geschäftsführer David Fischer (40) im Wintercamp in Belek. Schon damals war sein Blick skeptisch in Bezug auf den Fanshop.
Finanz-Geschäftsführer David Fischer (40) im Wintercamp in Belek. Schon damals war sein Blick skeptisch in Bezug auf den Fanshop.  © Lutz Hentschel

TAG24: Herr Fischer, gehen Sie den Weg mit, den Fanshop zum 1. Juli 2026 in den eigenen Schoß zurückzuholen?

Fischer: "Wir nehmen erst einmal den Beschluss auf, den die Mitglieder beschlossen haben. Wir werden sehen, wie es sich wirtschaftlich darstellt mit diesem Beschluss und welche Auswirkungen er auch hat - um eine gewisse Kaufpreisermittlung zu haben und welche Konsequenzen das auch für den Verein hat."

TAG24: Konkret zum Verständnis: Welcher Vertrag mit dem Partner Egocentric läuft weiter und welcher läuft nicht weiter?

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Fischer: "Der Antrag wurde so verfasst, dass die Mitgliedschaft uns befähigt hat, zum 30. Juni 2026 die restlichen 50 Prozent der SG Dynamo Merchandising GmbH zu erwerben. Alle anderen Vertragsverhältnisse, die in dieser Gesellschaft bestehen, sind nicht anzufassen, sie haben Bestand. Der Dienstleistungsvertrag hat eine Laufzeit bis 2026, verlängert sich automatisch bis 2028. Der Beratervertrag läuft bis 2032, der Lieferantenvertrag bis 2031."

Wird der Kauf des Fanshops für Dynamo Dresden zum Problem?

Schon vor über zwei Jahren sammelten die Mitglieder auf der Mitgliederversammlung Geld für den Kauf des Fanshops.
Schon vor über zwei Jahren sammelten die Mitglieder auf der Mitgliederversammlung Geld für den Kauf des Fanshops.  © Dennis Hetzschold

TAG24: Das sind allein durch den Kaufpreis und den Beratervertrag mehrere Millionen Euro mehr, die der Verein jetzt stemmen muss. Inwiefern sind andere Projekte dadurch gefährdet?

Fischer: "Das müssen wir jetzt prüfen. Es ist eine wirtschaftliche Thematik, die dadurch entsteht. Wir hatten für uns begründet, warum wir den Weg erst ab 2028 sehen. Mit dem Ablauf jetzt müssen wir sehen, wie die finanziellen Mittel dann auch gegeben sind. Wir werden in den nächsten Wochen sehen, wie wir von der Liquidität her aufgestellt sind."

TAG24: Mal angenommen, Dynamo steigt in dieser Saison auf, das Geld muss aber für den Fanshop zurückgehalten werden. Muss auch sportlich gespart werden?

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Fischer: "Dazu habe ich aktuell keine Antwort. Es hängen ja viele andere Themen auch in der Luft. Final der Kauf der Walther-Fritzsch-Akademie. Wir haben den Betriebskostenzuschuss, kommt er, wenn ja, in welcher Höhe? Das kommt noch mit rein, um für den Sommer ein finales Szenario abbilden zu können."

Kommunikations-Geschäftsführer David Fischer akzeptiert Kritik von Fan-Seite

Soll nach Beschluss vom Sonntag ab 1. Juli 2026 zu 100 Prozent Dynamo gehören: der Fanshop.
Soll nach Beschluss vom Sonntag ab 1. Juli 2026 zu 100 Prozent Dynamo gehören: der Fanshop.  © imago/Sven Simon

TAG24: Sie wurden auch persönlich angegriffen, Ihnen wurde Untätigkeit vorgeworfen, von fehlendem Vertrauen war die Rede. Wir gehen Sie damit um?

Fischer: "Wir bekleiden nun einmal Positionen, bei denen du für die ein oder anderen im Kreuzfeuer stehst. Ich glaube, wir alle gemeinsam bei Dynamo Dresden können sehr stolz darauf sein, was in den letzten eineinhalb Jahren auf die Beine gestellt wurde mit diversen neuen Abteilungen, mit strategischen Projekten, die wir umgesetzt haben und umsetzen werden. Aber natürlich hat jeder das gute Recht, seine eigene Wertung abzugeben. Da müssen wir mit Kritik leben, wir sind alle nicht unfehlbar."

Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel, IMAGO/Sven Simon

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