Blitzstart vor 7500 eigenen Fans! Dynamo überrollt BVB
Dortmund - 3:0 nach 17 Minuten! Nach einem fulminanten Start hat Dynamo Dresden anfangs die Zweite von Borussia Dortmund überrollt. Die SGD siegte vor 13.550 Zuschauern - davon 7500 aus der Landeshauptstadt - mit 3:1 (3:0). Ab der 18. Minute dürfte Markus Anfang wenig Gefallen gehabt haben. Aber: Drei Punkte, sind drei Punkte.
Stefan Kutschke (6.), Jakob Lemmer (8) und erneut Kutschke (17.) vom Punkt trafen.
Anfang wechselte gegenüber dem 1:0 gegen Aue dreimal, zweimal musste er: Robin Becker ersetzte den Verletzten Kyrylo Melichenko, Lemmer bei seinem Starteldfdebüt den gesperrten Christian Conteh. Zudem kam Jonathan Meier für Max Kulke.
Schiedsrichter Steven Greif musste die Partie nach 90 Sekunden für eine Minute unterbrechen. Die wenigen BVB-Fans auf der Gelben Wand hüllten ihr Wohnzimmer erstmal in Nebel.
Als die Sicht wieder da war, hatte allerdings nur Dynamo den Durchblick. Einen Freistoß von Ahmet Arslan köpfte Kutschke (6.) im Rückwärtslaufen ein.
120 Sekunden danach war er Wegbereiter des zweiten Treffers. Er bediente Niklas Hauptmann, der auf Meier steckte. Dieser lief durch und passte quer in den Strafraum. Da kam Lemmer angelaufen - bumm, 2:0 (8.).
Doppelschlag! Blitzstart! Was war denn hier los? Dortmund wie gelähmt, Dresden mit den 7500 Fans im Rücken wie aufgedreht.
Stefan Kutschke schnürt den Doppelpack, Justin Njinmah gelingt noch der Anschluss
Die Entstehung des dritten Treffers bekam gar keiner so groß mit. Der Ball war rechts in der BVB-Hälfte an der Eckfahne, als Greif Elfmeter pfiff. Dortmunds Antonios Papadopoulos foulte abseits des Leders im Strafraum Dennis Borkowski. Kutschke schnappte sich die Kugel und wumms, das 3:0 (17.). Verrückt!
Logisch, dass die Sachsen danach erstmal zurückschalteten. Allerdings stellten sie komplett das Fußballspielen ein. Von nun an hatte Dortmund gefühlt 70 Prozent Ballbesitz, konnte damit aber wenig anfangen.
Ausgerechnet nach einem Konter hatte der BVB die beste Chance. Justin Njinmah (24.) lief allein in der eigenen Hälfte los. Meier klärte mit einer famosen Grätsche. Sollte bei so einem Spielstand überhaupt nicht passieren, die Restverteidigung zu vergessen.
3:0 zur Pause klingt sicher und souverän, aber die in Weiß spielenden Dresdner kamen nicht mehr aus ihrem Verwaltungsmodus heraus. Nur die Heimmannschaft war am Ball, die SGD schaffte keine Entlastung mehr.
Nach einem Ballverlust im Spielaufbau von Meier wurde es noch haariger. Njinmah kam ans Leder, lief an allen locker vorbei und traf aus 16 Metern - nur noch 3:1 (53.) für Dynamo.
Dynamo Dresden verpasst die endgültige Entscheidung
Selbst danach kamen die Gäste nicht in die Pötte. Die BVB-Bubis spielten wie beim Handball um den Strafraum herum, die Dynamos kämpften, zeigten Einsatz, das ja. Aber Ruhe brachten sie nicht rein.
Es dauerte bis in die 69. Minute, ehe die SGD wieder gefährlich wurde. Lemmer spielte einen Doppelpass mit dem eben eingewechselten Manuel Schäffler, war durch und wurde von Tom Rothe gelegt. Da gab es auch schon mal Elfmeter, denn es war ein klarer.
Ein mögliches 4:1 wäre die Entscheidung gewesen. Das hatte Lemmer (82.) dann doppelt auf dem Fuß, traf aber nur Dortmunder auf der Linie. Am Ende reichte es auch so im Wissen, immer gehen solche Partien nicht gut.
Statistiken zum Drittliga-Spiel zwischen dem BVB II und Dynamo Dresden
Borussia Dortmund II - Dynamo Dresden 1:3 (0:3)
Aufstellungen:
Borussia Dortmund II: Lotka - Meunier, Papadopoulos, Dams, S. Coulibaly (65. Pasalic), Rothe (83. Aning) - Kamara (46. Tattermusch), Özkan (18. F. Michel) - Pohlmann, Eberwein - Njinmah (83. Otuali)
Dynamo Dresden: Drljaca - R. Becker, Lewald, Knipping, Meier (90.+3 Kade) - N. Hauptmann (84. Oehmichen), Kammerknecht, A. Arslan - Lemmer (84. Lehmann), Borkowski (68. Park) - Kutschke (68. Schäffler)
Schiedsrichter: Steven Greif (Gotha)
Zuschauer: 13.550
Tore: 0:1 Kutschke (6.), 0:2 Lemmer (8.), 0:3 Kutschke (17./Foulelfmeter), 1:3 Njinmah (53.)
Gelbe Karten: Papadopoulos (9), Kamara (4), Tattermusch (1) / Borkowski (4), R. Becker (1), Drljaca (1)Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg