Stamm will von Dynamos Herbstmeisterschaft nichts wissen
Unterhaching - "Es ist gut, dass wir mit so einem positiven Erlebnis in die Pause gehen können", bilanzierte Thomas Stamm (41) nach dem elften Saisonsieg von Dynamo Dresden in Unterhaching.
Sicherlich blieb der 41-Jährige etwas gedämpft, denn das, was da in Magdeburg passiert ist, ging auch an ihm nicht spurlos vorbei. Rein sportlich gesehen hätte Stamm nach dem Spiel im Münchner Vorort aber durchaus auch in Lobeshymnen verfallen können.
Nicht so die Art des gelassenen Schweizers, aber nach dem vierten Sieg und dem achten ungeschlagenen Spiel hintereinander steht mit 38 Punkten sogar noch die Herbstmeisterschaft.
Die SGD überwintert mit einem Zähler Vorsprung auf Energie Cottbus auf dem Platz an der Sonne.
Gerade das wollte Stamm aber gestern beim abschließenden gemeinsamen Frühstück im Trainingszentrum mit der Mannschaft nicht ansprechen.
"Nein, die Herbstmeisterschaft oder Platz eins thematisieren wir auf keinen Fall. Wir haben uns vorgenommen, einen Zwei-Punkte-Schnitt hinzubekommen, das ist uns gelungen. Das steht im Vordergrund. In der Rückrunde wird es entscheidend, weniger auf den Tabellenplatz zu schauen", so der Fußballlehrer.
Dynamo Dresden will aus der Vorjahres-Erfahrung Lehren ziehen
"Ich freue mich, dass wir noch einen Schritt gehen konnten, es hat aber keine Aussagekraft, wie wir die nächsten Wochen und Monate arbeiten wollen. Jetzt genießen wir den Sieg, den Zwei-Punkte-Schnitt sowie die Zeit mit der Familie."
Der Sieg beim bis dahin Tabellenvorletzten vor 10925 Zuschauern im uhlsport Park war eindrucksvoll. Aljaz Casar (24, 8.) brachte die SGD, die das vierte Mal hintereinander mit derselben Startelf in Spiel ging, schon früh in Führung.
Nach der Pause erhöhte David Kubatta (21, 68.) nach einem Eckball auf 2:0, der eingewechselte Stefan Kutschke (36, 74.) per Handelfmeter zum 3:0 für drückend überlegene Gäste.
Unterhaching war nur zweimal gefährlich. Dresdens Keeper Tim Schreiber (22) rettete in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit gegen Lenn Jastremski (23). Kurz vor Kubattas Tor ertönte bereits die Tormusik, doch der Abschluss von Julian Kügel (27, 66.) sprang vom Innenpfosten wieder heraus. "Da haben wir Glück. Aber nimmt man das Torschussverhältnis, auch danach, dann war der Sieg verdient", befand Stamm.
Er war ein Beweis der Dresdner Stärke. Doch darauf ausruhen darf man sich nicht. Machte auch Kapitän Kutschke klar: "Es war ein gelungener Tag, aber vor knapp einem Jahr standen wir ähnlich da. Daher wissen wir das schon einzuordnen. Mit großartigen Jubelorgien tue ich mich schwer, weil man aus der Vergangenheit lernen sollte."
Titelfoto: Montage: Picture Point/Sven Sonntag