Scholz will bei seinen Dynamos noch genauer hinschauen!
Dresden - Dunkle Wolken über der Landeshauptstadt und über Dynamo Dresdens Trainingszentrum. Die SGD taumelt in Richtung Saisonende und verspielt sich auch noch den letzten Kredit, den man sich im Jahr 2023 so hart aufgebaut hatte.
Noch zwei Spiele in Liga 3 sowie das prestigeträchtige Sachsenpokalfinale gegen den FC Erzgebirge Aue im heimischen Rudolf-Harbig-Stadion sind zu gehen.
Drei Spiele, in denen es darum geht, Schadensbegrenzung für das so miserable erste Halbjahr 2024 zu betreiben.
Zwar ist sogar der Aufstieg rein rechnerisch über die Relegation noch drin, doch darum geht es schon seit Wochen nicht mehr.
Die Qualifikation für den DFB-Pokal muss her. Dafür braucht es ohne große Spielereien Platz vier oder den Sieg im Sachsenpokal. Letzterer ist aber aufgrund der Ansetzung gegen den ungeliebten Nachbarn aus dem Schacht ohnehin Pflicht!
Interimstrainer Heiko Scholz (58) braucht also für den Schlussspurt, bei dem - um im Bild zu bleiben - Dynamos Kicker schon seit Längerem mächtig nach Luft japsen, gestandene Männer, um noch halbwegs ordentlich über die Ziellinie zu laufen.
Dynamo Dresden: Liegt es an der Kondition?
An der Kondition lag es zuletzt nicht. Scholz & Co. suchen vielmehr die richtige Einstellung. "Man darf nichts abschenken. Wir müssen jetzt weitermachen und werden im Training genau hingucken, wer noch 100 Prozent für uns da ist", kündigte der frühere Bundesligaprofi an und sprach aus, was viele Fans aktuell denken:
"Es kann ja auch sein, dass der ein oder andere schon mit anderen Vereinen liebäugelt. Das ist einfach so im Profifußball. Aber dann werden wir genau hinschauen. Vielleicht geben wir dann eher unseren Nachwuchsspielern eine Chance."
Die "U19"-Junioren Dmytro Bohdanov (17) und Emil Zeil (18) bekamen bereits beim 0:1 gegen Verl ein paar Minuten sowie Sonderapplaus von den Fans.
Der galt nicht nur den Bubis, sondern war auch eine bewusste Ansage an alle anderen Profis. "Wir hatten schon vor dem Spiel Überlegungen für ein paar Wechsel. Der Konkurrenzkampf ist noch da. Vielleicht muss man aber dem ein oder anderen ein bisschen Pause geben", so Scholz.
Der 58-Jährige stellt aber klar: "Wir haben noch zwei wichtige Liga-Spiele. Aue wird schwer genug im Pokal. Aber für mich zählt zunächst Unterhaching. Auch da müssen wir schon eine gute Leistung bringen, wenn wir gegen Aue bestehen wollen."
Titelfoto: Lutz Hentschel